Italien hat die Corona-Krise besonders hart getroffen. Jetzt füllen sich die Straßen wieder mit Leben. Die App soll dabei helfen, dass das auch so bleibt. Doch es gibt Bedenken.
Immer mehr Länder setzen im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf sogenannte Tracing-Apps: In Österreich und der Schweiz gibt es sie schon, in Deutschland soll sie nächste Woche freigeschaltet werden.
Italien: Test in vier Regionen
Ab jetzt können auch Italiener mit dem Handy tracken, ob sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Nach monatelangem Lockdown füllen sich Italiens Straßen wieder mit Leben - die App mit dem Namen "Immuni" soll dabei helfen, dass das auch so bleiben kann.
Sie wird zunächst in vier Regionen getestet: in den Abruzzen, Marken, in Ligurien und Apulien. Bald soll sie im ganzen Land nutzbar sein. Rund zwei Millionen Menschen haben die Anwendung bereits heruntergeladen.
Hoffnung und Datenschutzbedenken
Mithilfe von Bluetooth zeichnet sie jeden auf, dem sich die Person nähert und der ebenfalls die App besitzt. Wird einer dieser Kontakte positiv getestet, geht eine Warnung raus. Diese ist anonymisiert, die Nutzung der App freiwillig.
Anders als etwa in Frankreich werden die Daten nur auf den Geräten und nicht auf einem zentralen Server gespeichert – um Missbrauch zu vermeiden. Viele Menschen bleiben trotzdem skeptisch.
"Die Bewertungen in den App-Stores sind bislang positiv - sowohl im Play Store als auch im Apple Store", erklärt Euronews-Korrespondentin Giorgia Orlandi. "Aber vor allem in Regionen wie hier in Pescara im Osten des Landes gibt es Zweifel, was die Verletzung der Privatsphäre angeht. Zudem fragen sich die lokalen Behörden, wie effektiv die App in Regionen wie dieser sein wird, wo die Zahl der Covid-19-Fälle im Moment ohnehin niedrig ist."