Rennen um Centeno-Nachfolge an Spitze der Eurogruppe offen

Der scheidende Chef der Eurogruppe, Mario Centeno
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Von Efi Koutsokosta
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Für die Nachfolge des portugiesischen Finanzministers als Chef der Staaten mit dem Euro sind Kandidaten aus Spanien, Luxemburg und Irland im Gespräch

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Der Rücktritt von Mario Centeno als Vorsitzender der Eurogruppe hat ein Rennen um seine Nachfolge ausgelöst.

Bewerber müssen bis diesen Donnerstag ihre Kandidatur bekannt geben.

Als mögliche Kandidaten gelten die spanische Vize-Wirtschaftsministerin Nadia Calviño, der Luxemburger Finanzminister Pierre Gramegna sowie sein irischer Kollege Paschal Donohoe.

Wichtigste Herausforderungen des neuen Chefs der Eurogruppe sind die Folgen der Coronavirus-Krise, der neue EU-Haushalt und die Vollendung der Bankenunion, eines der wichtigsten Reformvorhaben.

Der Eurogruppen-Chef müsse vor allem Brücken bauen und Kompromisse schmieden, meint der Analyst Janis Emmanouilidis vom European Policy Centre.

Die Coronavirus-Krise könnte eine Gelegenheit sein, Reformvorhaben für den Währungsraum voranzutreiben.

Dafür brauche er eine Koalition, er brauche die Fähigkeit, Differenzen unter den Mitgliedstaaten auszuräumen, und er brauche ein gutes Verhältnis zum Ratsvorsitzenden.

Weder Calviño, noch Gramegna sind Christdemokraten, was ihre Chancen erhöhen könnte - denn Spitzen-Posten sollen unter den Mehrheitsparteien gleichmäßiger verteilt werden.

Geografie, politische Orientierung seien Kriterien, so noch einmal Emmanouilidis.

Es gelte, eine Balance innerhalb der Eurogruppe herzustellen.

Die Wahl des oder der Vorsitzenden ziehe alle diese Punkte in Betracht.

Unterstützung für die spanische Kandidatin komme vor allem aus Südeuropa.

Noch sei nicht klar, wen das Euro-Schwergewicht Deutschland favorisiere, und auch die übrigen nördlichen Länder hätten noch keine Position bezogen.

Abgestimmt über die Nachfolge von Centeno wird am 9. Juli.

Die Amtszeit des Chefs der Eurogruppe beträgt zweieinhalb Jahre.

Journalist • Stefan Grobe

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