Hashim Thaci ein Kriegsverbrecher? Befragung in Den Haag

Hashim Thaci während einer Pressekonferenz in Pristina im Januar 2019.
Hashim Thaci während einer Pressekonferenz in Pristina im Januar 2019. Copyright Visar Kryeziu/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved.
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Der Kommandeur der UCK muss sich heute den Fragen der Ermittler des Internationalen Gerichtshofs stellen. Im Kosovokrieg soll er für Folter und den Mord an fast 100 Serben, Roma und politischen Gegnern verantwortlich gewesen sein.

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Der Präsident des Kosovo, Hashim Thaci, will kein internationales Recht gebrochen haben. Das sagte Thaci bei seiner Abreise nach Den Haag, wo er von der Staatsawaltschaft befragt werden soll.

Dem kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci wird vorgeworfen, zwischen 1998 und 1999 Kriegsverbrechen begangen zu haben. Dabei geht es um den bewaffneten Konflikt zwischen albanischen Separatisten und Serbien.

Thaci für Mord verantwortlich?

Der ehemalige UCK-Kommandeur Thaci soll für Folter und für den Mord an fast 100 Serben, Roma und politischen Gegnern verantwortlich sein. Den Mitgliedern der Kosovarischen Befreiungsarmee UCK, die für die Unabhänigkeit des Kosovo kämpften, werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Die Kämpfe im Kosovo haben mehr als 10.000 Tote gefordert, die meisten davon ethnische Albaner.

Fortgang in Den Haag noch unklar

Der Konflikt endete nach einem 78 Tage dauernden Luftangriff der NATO im Jahr 1999. Die serbischen Truppen waren gezwungen, die Angriffe auf auf ethnische Albaner einzustellen und den Kosovo zu verlassen. Der Kosovo erklärte im Jahr 2008 seine Unabhänigkeit von Serbien. Belgrad hat diese bisher nicht anerkannt.

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat noch nicht entschieden, ob das Verfahren gegen Thaci weiter verfolgt wird.

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