Online Tiere streicheln - leere Ferienlager im spanischen Corona-Sommer

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Von Euronews
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Leere Ferienlager im spanischen Corona-Sommer - ein ganzer Wirtschaftssektor mit über 100.000 Arbeitsplätzen bricht ein

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Eigentlich ist in Spanien Sommerzeit gleich Ferienlagerzeit. Aber das sieht in diesem Jahr anders aus. Landesweit haben die Sommercamps wegen der Corona-Pandemie 60 Prozent ihrer Plätze gestrichen. Nur die Ferienlager in Großstädten wie Madrid haben geöffnet, weil die Kinder hier nicht übernachten müssen und  zuhause schlafen können.

In Spanien verbringen sehr viele Kinder die Sommerferien in Camps. Die Anlagen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der vor Ausbruch des Coronavirus mehr als 8,6 Milliarden Euro erwirtschaftet und 200.000 Menschen beschäftigt hat. 

José Manuel Fernandez vom nationalen Sommercamp Verband rechnet mit einem massivem Rückschlag für die gesamte Branche: "Wir gehen von 110.000 und 120.000 Arbeitsplätzen aus, die wegfallen, von einem Umsatzrückgang von 70 Prozent sowie viele indirekte Steuern für Spanien, die dieses Jahr nicht generiert werden."

Mütter und Väter in den Großstädten mit geöffneten Sommercamps können aufatmen. Eine Mutter sagt: "Für mich ist es wirklich eine große Hilfe, damit ich meine Arbeit organisieren kann, abgesehen von den Kindern, denn die brauchen nach drei Monaten zu Hause wieder Interaktion".

Sicherheitsmaßnahmen sind dabei unerlässlich. Die Kinder erzählen, dass ihre Hände und Füße desinfiziert werden und in jedem Raum Desinfektionsmittel stehen. 

Die Feriencamps in der Stadt hätten sämtliche Ausflüge gestrichen, um Gedränge und Überfüllung in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu vermeiden, erklärt die Direktorin der Arturo Soria Academy Laura Jimenez del Rio. 

Um mögliche Ansteckungen zu vermeiden, werden auch Fernkurse angeboten. In das Ferienlager in Jarama kommen normalerweise 300 Kinder. Jetzt können sie online Sport machen, basteln oder Tiere beobachten. Betreuer Hector Carela erklärt: "Früher konnten sie die Tiere besuchen und mit ihnen spielen. Jetzt müssen wir alles anpassen und die Tiere mit Kamera und digitaler Unterstützung in ihrer natürlichen Umgebung beobachten."

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