Wenige Wochen vor der Präsidentenwahl sind in Belarus Tausende Regierungskritiker auf die Straße gegangen.
Wenige Wochen vor der Präsidentenwahl sind in Belarus Tausende Regierungskritiker auf die Straße gegangen. Anlass war ein Wahlkampfauftritt der Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja. Sie will am 9. August Staatschef Alexan der Lukaschenko herausfordern.
Nachdem zwei der aussichtsreichsten Kandidaten, Viktor Babariko und Waleri Zepkalo, von der Wahl ausgeschlossen wurden, liegt die Hoffnung der Opposition auf Tichanowskaja. „Diese Wahlen sind manipuliert, aber immerhin wissen wir, dass die Menschen von ihren Sofas aufstehen werden, um ihre Stimme zu verteidigen", sagte sie in Minsk.
Um ihre Chancen zu verbessern, hat sich die politisch unerfahrene Tichanowskaja inzwischen mit den Wahlstäben der beiden nicht zugelassenen Bewerber zusammengeschlossen.
Derweil bilden sich vor der zentralen Wahlkommission in Minsk lange Schlangen. Die Menschen wollen Beschwerde gegen den Ausschluss der beiden Oppositionskandidaten einreichen. Babariko, ein früherer Bankchef, sitzt in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Geldwäsche.
Auch zahlreiche Demonstranten wurden in den vergangenen Tagen festgenommen. Sie hatten gegen die Entscheidung der Wahlbehörde protestiert. Für die Opposition steht fest: Lukaschenko ist jedes Mittel recht, um seine sechste Wiederwahl zu sichern. Der autoritäre Präsident regiert die ehemalige Sowjetrepublik seit Mitte der 90er Jahre mit harter Hand.
Das Votum im August wird erstmals ohne Beobachter der OSZE stattfinden, denn Minsk hat keine eingeladen. Umso härter wird der Kampf für Svetlana Tichanowskaja. Doch in ihrem neuen Dreierbündnis hofft sie zumindest, ein starkes Zeichen gegen Lukaschenko setzen zu können.