Fluchtpunkt Karibik: Juan Carlos wird in der Dominikanischen Republik vermutet

Ex-König Juan Carlos im Jahr 2014
Ex-König Juan Carlos im Jahr 2014 Copyright Daniel Ochoa de Olza/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten ist Ex-König Juan Carlos zunächst per Auto nach Porto gefahren worden. Dort soll der 82-Jährige ein Flugzeug in die Dominikanische Republik bestiegen haben.

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Der frühere König Juan Carlos soll sich nach seiner heimlichen Ausreise aus Spanien in einem Hotel in der Dominikanischen Republik aufhalten. Das berichten spanische Medien übereinstimmend.

Er sei bereits vor seiner Ankündigung, ins Exil zu gehen, per Auto über Galicien nach Porto gereist und von dort in den Karibikstaat geflogen.

Bei seinem neuen Domizil handele es sich um eine große Hotelanlage in der Küstenstadt La Romana rund hundert Kilometer von Santo Domingo entfernt.

"Keine Sonderbehandlung"

Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez bekräftigte auf einer Pressekonferenz nach dem Ministerrat, dass er nicht wisse, wo sich der ehemalige König von Spanien jetzt aufhalte und dass er sich auf die Vertraulichkeit seiner Gespräche mit dem König berufe.

Außerdem werde es keine juristische Sonderbehandlung für Juan Carlos geben, stellte Sanchez klar: "Das Wichtigste, denke ich, und ich glaube das ehrlich, ist, dass Don Juan Carlos gesagt hat, dass er sich wie jeder andere Spanier der Justiz zur Verfügung stellt, wie jeder andere Spanier. Und es wird ihm oder dem Königshaus obliegen, diese Informationen zu veröffentlichen, nicht der Regierung Spaniens, wir sprechen hier von zwei verschiedenen Institutionen."

Arbeit von König Felipe "erleichtern"

Montagabend hatte das spanische Königshaus einen Brief des 82-Jährigen an seinen Sohn König Felipe veröffentlicht.

Er wolle mit seiner Entscheidung, ins Ausland zu ziehen, die Arbeit von Felipe als Staatschef "erleichtern". Hintergrund seien "öffentliche Auswirkungen, die gewisse vergangene Ereignisse in seinem Privatleben derzeit verursachen."

Die Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichts Spaniens ermittelt gegen Juan Carlos, weil er Schmiergeldzahlungen aus Saudi-Arabien erhalten haben soll. Dabei geht es um die "Wüstenzug-Affäre" um eine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den Städten Mekka und Medina. Den Zuschlag für den Bau der 450 Kilometer lange Strecke erhielt ein spanisches Konsortium. 2008 soll Juan Carlos im Rahmen des Geschäftsabschlusses 100 Millionen US-Dollar kassiert haben.

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