Lukaschenko soll die Macht übergeben, fordert seine wohl prominenteste Konkurrentin in Minsk. Das Wahlergebnis entspreche nicht den Tatsachen.
80 Prozent der abgegebenen Stimmen hat Amtsinhaber Alexander Lukaschenko bei der Präsidentschaftswahl in Belarus bekommen. Gegenkandidatin Swetlana Tichanowskaja will das offizielle Ergebnis nicht anerkennen.
Tichanowskaja fordert Übergabe der Macht
Die Gegenkandidatin selbst habe "vollkommen gegenteilige Informationen" und habe selbst die Wahl gewonnen:
"Die bisherige Regierung sollte darüber nachdenken, wie sie die Macht friedlich an uns übergeben kann. Bisher gab es nur Gewalt gegen friedlich demonstrierende belarussische Bürger."
Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurde eine Person getötet. Dutzende weitere sollen nach Verkündung des Wahlergebnisses durch die Polizei verletzt worden sein. Die Regierung widerspricht dem.
Lukaschenko nennt Kritiker "Schafe"
Amtsinhaber Lukaschenko hat davor gewarnt, das offizielle Wahlergebnis anzuzweifeln. Die Kritiker seien "Schafe", manipuliert durch ausländische Kräfte: "Jemand versucht, Spannung aufzubauen. Ich habe bereits gesagt, dass es hier keine Revolution geben wird, egal wie sehr man sie herbeiwünscht. Deswegen sollten Sie sich gedulden... Die Antwort wird angemessen sein. Wir werden das Land nicht zerbrechen lassen."
Dennoch sprechen die Unterstützer der Opposition weiter von Wahlmanipulation und haben neue Demonstrationen angekündigt - in Minsk und anderswo in Belarus.