Schleuserkriminalität in Ungarn - Menschenschmuggel nimmt zu

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Von Ronald Krams
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Der Menschenschmuggel an der ungarisch-serbischen Grenze hat nach einer Abnahme im Frühjahr, aufgrund der Coronavirus-Pandemie, wieder deutlich zugenommen

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Der Menschenschmuggel an der ungarisch-serbischen Grenze hat nach einer Abnahme im Frühjahr, aufgrund der Coronavirus-Pandemie, wieder deutlich zugenommen.

Nach Angaben der ungarischen Behörden wurden in diesem Jahr bereits 207 Schleuser festgenommen. Das ist die höchste Anzahl von Festnahmen seit der Migrationskrise 2015.

Dazu Zoltán Boross, ungarischer Polizeioberst:

"Nach dem 21. Mai dieses Jahres, als die serbische Armee die Flüchtlingslager geöffnet hat, die wegen der Coronavirus-Epidemie geschlossen wurden, hat die Migration aus Rumänien und Serbien erheblich zugenommen".

In diesem Jahr haben bis dato rund 18.000 Personen versucht, die serbisch-ungarische Grenze illegal zu überqueren, um nach Europa zu gelangen. Grenzpatrouillen haben bislang 16 Tunnel unter dem Grenzzaun entdeckt. Als Reaktion darauf verstärken die Behörden die äußere Umgrenzung des Zauns und bauen unterirdische Barrieren.

Die illegale Einwanderung ist zu einem einträglichen Geschäft geworden. Nach Angaben der ungarischen Polizei wurden in letzter Zeit nicht nur syrische, afghanische, ukrainische und rumänische Schleuser gefasst, sondern auch immer mehr Schmuggler aus Ungarn.

"Heutzutage kostet eine Passage von Serbien nach Österreich etwa 3500 bis 4000 Euro. Das ist ein lukratives Geschäft".

Einen Teil der Einnahmen investieren die Schmuggler in Drohnen und Satellitentelefone, um die Situation an den Grenzen zu beobachten. Nach Angaben der Behörden bezahlen die Schleuser auch Beobachter, um günstige Plätze für einen illegalen Grenzübertritt auszukundschaften.

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