Nach Entsetzen: Amazon zieht Sex-Puppen mit Kindergesichtern zurück

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Von Euronews  mit AFP
Amazon Frankreich
Amazon Frankreich   -  Copyright  Michel Spingler/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved

Eine Gruppe, die gegen Kindesmissbrauch in Frankreich kämpft, hatte die Behörden alarmiert und Klage eingereicht. Denn auf Amazon wurden Sex-Puppen mit Kindergesichtern zum Verkauf angeboten.

Der für Kinder und Familie zuständige Staatssekretär Adrien Taquet hat sich an diesem Montag dafür bedankt, dass die Kinderschützer von AIVI (Association internationale des victimes de l'inceste) Alarm geschlagen haben. Und der Staatssekretär informiert darüber, dass Amazon Frankreich diese Sexspielzeuge für Pädophile so schnell wie möglich aus dem Verkauf entfernt hat. Amazon habe auch versprochen, wachsam zu bleiben. Adrien Taquet meint, es sei die Verantwortung von allen, Pädokriminalität aus der Gesellschaft zu verbannen.

Auch auf Twitter hatten die Aktivisten von AIVI am Samstag um Mithilfe gebeten, um die Behörden zu alarmieren, dass Sexpuppen für Pädophile offen zum Verkauf angeboten werden. Diese hatte laut AIVI die britische Amazon-Plattform schon 2018 online gestellt.

Adrien Taquet erklärt im Gespräch mit France Info, dass die Zahl der Pädokriminiellen in Frankreich auf etwa 150.000 geschätzt wird.

Missbrauchsprozess in Deutschland begonnen

In Deutschland hat an diesem Montag vor dem Kölner Landgericht der Prozess wegen mehrjährigen Kindesmissbrauchs in Bergisch Gladbach begonnen. Der Hauptangeklagte soll seine eigene Tochter schon als Baby im Alter von drei Monaten sexuell misshandelt und die Aufnahmen des Missbrauchs ins Internet gestellt haben. Dem 43-Jährigen drohen 15 Jahre Haft. Mindestens 

Etwa 50 weitere missbrauchte Kinder wurden in Zusammenhang mit dem Pädophilen in Bergisch Gladbach inzwischen ausfindig gemacht. Laut Experten sind in Deutschland etwa eine Million Kinder Opfer von sexueller Gewalt.

Der französische StaatssekretärAdrien Taquet hatte in den vergangenen Monaten eine Gesetzesinitiative durchgesetzt, die das Herunterladen von Fotos vom Missbrauch von Kindern aus dem Internet in Frankreich jetzt mit fünf Jahren Haft bestraft. Zuvor waren es zwei Jahre.