Rekord: Mehr als 400 Migranten fahren an einem Tag über Ärmelkanal nach Großbritannien

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Von Euronews mit dpa, AP
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Mindestens 409 Migranten sind am Mittwoch über den Ärmelkanal nach Großbritannien gefahren, so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Premier Boris Johnson versprach angesichts der steigenden Überfahrten schärfere Gesetze.

Großbritannien "Ziel und Magnet" für Schlepper

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Es ist ein neuer Rekord: Mindestens 409 irreguläre Migranten haben am Mittwoch in kleinen Booten über den Ärmelkanal Großbritannien erreicht. So viele waren es noch nie an einem Tag, berichtet die Nachrichtenagentur PA.

Als Grund für die vermehrten Überfahrten gilt das gute Wetter zum Monatsbeginn. Ende August hatten Unwetter die Fahrten kurzzeitig unterbrochen.

Der britische Premierminister bezeichnete sein Land als "Ziel und Magnet" für organisierte Schlepper und kündigte schärfere Gesetze an.

"Sie brechen das Gesetz"

Er sagte: "Ich habe großes Mitgefühl mit den Menschen, die so verzweifelt sind, dass sie ihre Kinder in kleine Boote oder sogar Planschbecken setzen, um den Ärmelkanal zu überqueren. Aber ich muss auch sagen, wer das tut, ist das Opfer krimineller Banden und sie brechen das Gesetz. Sie untergraben auch die legitimen Forderungen anderer, die in diesem Land Asyl beantragen wollen."

Frankreich fing am Mittwoch außerdem mehrere illegale Migranten ab, bevor sie in britische Gewässer gelangen konnten. London will den Druck auf Paris weiter erhöhen, schärfer gegen Schleuser vorzugehen.

Bereits mehr als 5000 Migranten haben Großbritannien erreicht

Seit Anfang des Jahres sind mehr als 5000 Migranten von Frankreich aus in kleinen Booten nach Großbritannien gefahren. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2018 erreichten hingegen nur knapp 300 Migranten die englische Küste, 2019 waren es bereits mehr als 1800.

Kritik von Nigel Farage

Kritik kommt unter anderem von Nigel Farage, dem Führer der Brexit Partei. Er hatte unter anderem mit dem Versprechen für den Austritt der Briten aus der EU geworben, die Grenzen zu sichern und die illegale Migration zu beschränken. Tatsächlich war das Thema Migration beim Referendum 2016 ausschlaggebend für viele Menschen, für den Brexit zu stimmen. 

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