WHO-Warnung: Zwei Millionen Covid-Tote nicht ausgeschlossen

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Die Weltgesundheitsorganisation gibt eine düstere Vorhersage: Bevor es weltweit einen Impfstoff gibt, könnte sich die Zahl der Todesopfer verdoppeln. Mehrere Länder verschärfen wieder die Gegenmaßnahmen.

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Fast ein Million Menschen sind weltweit an der Atemwegserkrankung Covid-19 gestorben. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation könnte die Zahl der Opfer auf zwei Millionen steigen, ehe ein Impfstoff im großen Stil verfügbar ist.

„Es kann eine Menge getan werden, um Menschenleben zu retten"

Man sehe einen besorgniserregenden Wiederanstieg der Ansteckungszahlen in Europa, sagte der Leiter der WHO-Notfallarbeitsgruppe, Michael Ryan.

„Eine Million ist eine furchtbare Zahl. Ich glaube, diese Zahl müssen wir erst einordnen, bevor wir an die Zahl zwei Millionen denken“, so Ryan. „Es kann eine Menge getan werden, um Menschenleben zu retten: In Sachen Krankheitsschutz, bestehender Rettungsmaßnahmen und neuer Methoden. Die eigentliche Frage ist: Sind wir gemeinsam vorbereitet, um diese Zahl zwei Millionen zu vermeiden?“, sagte er.

Spanien: Ganz Madrid unter Quarantäne?

Wir müssen uns abschotten, aber in der U-Bahn steht man dichtgedrängt wie die Ölsardinen
Frau in Madrid

In Spanien forderte Ministerpräsident Pedro Sanchez die Behörden in Madrid auf, die gesamte Stadt wieder unter Quarantäne zu stellen, bislang gilt diese Maßnahme in Madrid nur für besonders betroffene Gebiete. Die Stadtverwaltung wies die Forderung des Regierungschefs zurück. „Es ist irrsinnig. Wir müssen uns abschotten, aber in der U-Bahn steht man dichtgedrängt wie die Ölsardinen. Wo sind da die zwei Meter Abstand?", so eine Frau in Madrid.

In Israel traten am Freitag landesweit wieder Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Zuletzt waren fast 8200 neue Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Unter anderem dürfen sich die Menschen nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Wohnort entfernen.

Brasilien: Covid-19-Opfer Straßenkarneval

In Rio de Janeiro in Brasilien entschieden die Veranstalter bereits jetzt, den Umzug der Sambaschulen im Rahmen des Karnevals im Februar abzusagen. Ob dieser später nachgeholt wird, ist ungewiss. An den Umzügen nehmen Jahr für Jahr Hunderttausende teil. Im Raum steht noch, zumindest kleinere Karnevalsveranstaltungen zuzulassen.

Eine Frau sagt: „Ich bin sonst beim Karneval dabei, gehe zu den Straßenumzügen und bin mit einer Sambaschule unterwegs. Aber jetzt hat die Sicherheit Vorrang, insbesondere für ältere Menschen und solche, die gefährdet sind. Ich bin für die Verschiebung des Karnevals."

Brasilien gehört weltweit zu den Ländern, die am stärksten vom Coronavirus betroffen sind. Rund 140 000 Menschen sind in dem Land an Covid-19 gestorben, das ist nach den Vereinigten Staaten der zweithöchste Wert.

Ausgelassene Feiern im brasilianischen Karneval: Müssen die Menschen 2021 darauf verzichten?

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