Deutscher Dominic Fritz (37) ist neuer Bürgermeister von Temeswar in Rumänien

Dominic Fritz
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Von Rudolf Herbert
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Der frühere Kabinettschef von Horst Köhler setzte sich bei den Kommunalwahlen in Rumänien durch.

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Zuletzt hatten der bekannte liberale Europaparlamentarier Guy Verhofstadt und der frühere deutsche Bundespräsident Horst Köhler seinen Wahlkampf mit Videobotschaften unterstützt, nun hat er es geschafft: Der 37-jährige, aus dem Schwarzwald stammende Deutsche Dominic Samuel Fritz, der keine rumänischen Wurzel hat, konnte sich bei den Kommunalwahlen vom vergangenen Sonntag gegen den bislang amtierenden Bürgermeister Nicolae Robu durchsetzen.

Der frühere Kabinettschef Köhlers kandidierte auf der Liste der rechtsliberalen Allianz USR-PLUS (Union für die Rettung Rumäniens), deren Co-Vorsitzender der frühere EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Cioloș ist.

Fritz, der seit mehr als 16 Jahren mit der westrumänischen Stadt verbunden ist und ein inzwischen einwandfreies Rumänisch spricht, konnte mit seinem Wahlprogramm punkten, das unter anderem die Förderung Temeswars als europäische Stadt und Strategien für die Entwicklung der einzelnen Stadtteile vorsieht.

Auch versprach er eine strukturelle Reform der lokalen Verwaltung. Temeswar wird 2023 europäische Kulturhauptstadt sein. In Rumänien dürfen EU-Bürger seit 2015 bei den Kommunalwahlen auch für das Bürgermeisteramt kandidieren.

Publiée par Dominic Fritz sur Lundi 28 septembre 2020

Fritz verliebte sich eigenen Aussagen zufolge bereits 2003 in die Stadt, als er nach dem Abitur ein Jahr freiwillig in einer Einrichtung für Kinder arbeitete. Nach dem Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaft in Deutschland, Frankreich und Großbritannien arbeitete er unter anderem für die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, bevor er in den Dienst Köhlers trat.

Von 2009 bis 2019 war Fritz Mitglied der deutschen Grünen.

Doch immer wieder kehrte er nach Temeswar zurück, in die Stadt, von der 1989 der Aufstand ausging, der zum Sturz der Ceaușescu-Diktatur führte.

Zum 1. Dezember, dem Nationalfeiertag Rumäniens, hat Fritz die Temeswarer aufgerufen, unbekannte Mitbürger zum Abendessen einzuladen. 101 Gastgeber sollten es nach der Vorstellung des neuen Bürgermeisters werden, weil Rumänien seinen 101. Jahrestag der Vereinigung feiert.

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