Oft haben Stars in den USA Angst davor, es sich mit dem US-Präsidenten und dessen Fans zu verderben. Wie sieht es diesmal aus vor der den Präsidentschaftswahlen?
In den vergangenen Jahren haben Stars sich oft gescheut, bei US-Wahlen für den einen oder den anderen Präsidentschaftsbewerber Partei zu ergreifen. Berühmt geworden ist der Satz von Basketball-Legende Michael Jordan: "Republicans buy sneakers too" ("Auch Republikaner kaufen Sportschuhe"). 2020 hat der inzwischen 57-Jährige - der seinen Namen mit den "AirJordan" von NIKE verkauft - diesen Satz vage verteidigt, Jordan sagte, er sei immer nur ein Sportler, nie ein politischer Aktivist gewesen.
Ganz anders sieht das NBA-Star Lebron James. Der 35-Jährige steht für den Slogan "More than an athlet" ("Mehr als ein Sportler") - in diesem Wahlkampf unterstützt er mit seiner Initiative "More than a vote" ("Mehr als eine Stimme") den demokratischen Kandidaten Joe Biden. Es geht um Rassismus und Ungerechtigkeit in den USA.
Lebron James bezieht nicht nur auf seinen Seiten in den sozialen Netzwerken mit Millionen Followern Stellung, er hat mit seiner Stiftung auch 100.000 Dollar dafür gespendet, dass Häftlinge in Florida ihre Geldstrafen bezahlen und sich danach in die Wahllisten eintragen lassen können. Experten erklären, dass es in den USA weiterhin Regelungen gibt, die Minderheiten davon abhalten, sich an den Wahlen zu beteiligen.
NBA-Legende Shaquille O'Neal ist schon 48 Jahre alt, aber er hat erklärt, dass er bei dieser Präsidentenwahl in den USA zum ersten Mal in seinem Leben seine Stimme abgeben wollte. "Ich kann Leute nicht darum bitten, zu wählen, wenn ich selbst nicht wähle", sagte O'Neal der Zeitung «USA Today».
Nur noch wenige Sportstars stehen hinter Donald Trump. Golf-Ikone Jack Nicklaus (80) und Ex-Quarterback Brett Favre (51) haben dazu aufgerufen, für den Amtsinhaber zu stimmen. Der als "Golden Bear" bekannte Golfer Nicklaus meinte in einem Interview auch, die Zahlen der Covid-19-Patienten würden übertrieben.
Donald Trump macht sich über die Stars lustig, die sich für Biden einsetzen. Bei seinem letzten Wahlkampfauftritt in Michigan sagte der US-Präsident Lady Gaga sei "nicht gut".
Am Tag vor der Wahl ist Pop-Ikone Lady Gaga in Pittsburgh zusammen mit Joe Biden aufgetreten. Die 34-Jährige sang ihre Hits "Shallow" und "You & I" in einem Sweatshirt mit dem Aufdruck "Joe". In ihrer Rede sagte Lady Gaga: "Ich ziehe meine Handschuhe aus, weil es ein Kampf ist, ein Kampf für das, woran Sie glauben. (...) Wir brauchen jemanden, der uns für diesen Moment, diesen sehr wichtigen Moment, zusammenbringt. Sie wissen, dass wir, egal wer morgen gewinnt, gemeinsam vorankommen müssen. Morgen muss ein friedlicher Tag sein".
Nicht nur Lady Gaga unterstützt Joe Biden. Auch Beyoncé hat in einem Instagram-Post an ihre 155 Millionen Follower dazu aufgerufen, in Texas Joe Biden zu wählen.
Rapper 50Cent hatte zwar vor Wochen erklärt, er wolle nicht durch die von Joe Biden geplante Steuerreform arm und zu 20Cent werden. Inzwischen spottet der Musiker aber auf Twitter über Trumps Wahlkampfaufrtitte.
Auch Eminem, John Legend und Taylor Swifter unterstützen Joe Biden.
Hinter Donald Trump steht seit Jahren die inzwischen 69-jährige Schauspielerin Kirstie Alley, die auf Twitter dazu aufruft, für "the best man" zu stimmen.