Mafia und Coronakrise: Kalabrischer Regionalpräsident festgenommen

Mafia und Coronakrise: Kalabrischer Regionalpräsident festgenommen
Copyright AP Photo
Copyright AP Photo
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die 'Ndrangheta mischt im Gesundheitssystem in Kalabrien mit. Jetzt wurde der Regionalpräsident wegen seiner Verbindungen zu der Mafia-Organisation festgenommen

WERBUNG

Das Gesundheitssystem in Kalabrien im Süden Italiens gilt schon seit langem als schlecht. Jetzt hat die Polizei den Parlamentspräsidenten Kalabriens Domenico Tallini wegen Mafia-Verbindungen festgenommen. Er soll der 'Ndrangheta Genehmigungen für Apotheken verschafft haben. Im großen Stil.

Gewerkschaftsvertreter Angelo Sposato sagt, seine Gewerkschaft habe seit langem die Verbindungen im Gesundheitssystem zwischen Politikern, der 'Ndrangheta und den Freimaurern angeprangert.

Sposato erklärt: "Wir haben schon vor ein paar Jahren alle Präfekturen in Kalabrien darauf hingewiesen, dass das Anti-Mafia-Protokoll vor allem innerhalb unserer Krankenhäuser umgesetzt werden müsste. Nur ein paar haben es getan."

Kalabrien zählt zu den ärmeren Regionen Italiens und ist dafür bekannt, dass die Mafia dort viel Einfluss ausübt.

Die Zahl der Krankenhausbetten hat in zehn Jahren um 40 Prozent abgenommen.

In der Corona-Krise erklärte die Regierung in Rom die Region nicht zuletzt wegen des schwachen Gesundheitssystems zu einer Roten Zone mit strengen Einschränkungen für die Menschen.

Für Aufsehen sorgte zuletzt auch ein Skandal um den staatlich bestellten Gesundheitskommissar Kalabriens. Innerhalb von 10 Tagen wurde der Posten drei Mal umbesetzt.

Bei der Anti-Mafia- Aktion wurden neben Tallini noch 18 weitere Verdächtige festgenommen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Beim Osterschmaus im Familienkreis: Flüchtiger Mafia-Boss in Palermo gefasst

Gerüchte in Brüssel: Mario Draghi könnte EU-Kommissionschef werden

Italienische Bauern protestieren auf der Autobahn an der Grenze zu Österreich