Russland warf Deutschland vor, eine Desinformationskampagne zu fahren. Der Fall bestimmte den Auftakt der Tagung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen.
Der Fall Alexej Nawalny bestimmte den Auftakt der Tagung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen, kurz OPCW. Russland warf Deutschland vor, eine Desinformationskampagne zu fahren.
In einer von 56 OPCW-Mitgliedsstaaten veröffentlichten Stellungnahme heißt es, man vertraue der Erkenntnis unabhängiger OPCW-Fachleute, dass Nawalny einem Giftstoff der Nowitschok-Gruppe ausgesetzt gewesen sei.
Man stelle mit Sorge fest, dass ein Nowitschok-Stoff auch 2018 in Großbritannien eingesetzt worden sei. Damals waren der russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter vergiftet aufgefunden worden.
Fernando Arias, Direktor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen, sagte: „Eine Expertengruppe entnahm bei Herrn Nawalny Proben, um diese durch von der OPCW zugelassene Labore untersuchen zu lassen. Das Untersuchungsergebnis bestätigt, dass ein Giftstoff aus der Nowitschok-Gruppe gefunden wurde. Laut Abkommen entspricht die Vergiftung eines Menschen mit einem Nervengift dem Einsatz einer chemischen Waffe.“
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny war im August während einer innerrussischen Flugreise zusammengebrochen. Er wurde später in Berlin behandelt. Das russische Außenministerium wirft Deutschland vor, ihm nicht das vollständige Laborergebnis vorgelegt zu haben.