In Großbritannien gilt die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Biontech und Pfizer als historisch.
Es gilt als ein historischer Moment in Großbritannien: Die Zulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer. Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel gab am Mittwoch grünes Licht. Das bedeutet, dass bereits in wenigen Tagen die ersten Menschen im Land geimpft werden sollen. Dann sollen die ersten 800.000 Dosen des Impfstoff BNT162b2 zur Verfügung stehen.
Bei einer Pressekonferenz in der Downing Street lobte der britischer Premierminister Boris Johnson den Einsatz der beteiligten Wissenschaftler.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock kündigte das größte Massenimpfprogramm in der Geschichte Großbritanniens an. Er versprach, dass die Impfung keinerlei Risiken mit sich bringe - trotz der zügigen Zustimmung der Aufsichtsbehörden.
Die Sicherheitschecks seien überall gleich und dank des Brexits hätten die Arbeiten noch beschleunigt werden können, so Hancock.
Auch der konservative Abgeordnete Jacob Rees Mogg begründete die schnelle Genehmigung mit dem EU-Austritt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte nach einer Konferenz mit seinen EU-Kollegen, dass es nicht darum gehe bei den Impfstoffen, "irgendwie Erster zu sein". Entscheidend sei, sichere und wirksame Impfstoffe zu bekommen, was für das Vertrauen wichtig sei.
Mit den 40 Millionen bestellten Impfstoffdosen können 20 Millionen Menschen im Land, also etwa 30 Prozent der Bevölkerung, geschützt werden, da das Mittel zwei Mal verabreicht werden muss.
Auch für die aussichtsreichen Impfstoffkandidaten des US-Konzerns Moderna sowie der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca werden derzeit die Zulassungen geprüft.
Großbritannien ist stark von der Pandemie getroffen. Viele Kliniken haben ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Für den Impfstart stehen 50 Krankenhäuser sowie Impfzentren bereit. Den Transport und die Lagerung des Vakzins ist eine Herausforderung, denn das Mittel muss bei minus 70 Grad gelagert werden. Dass es durch das drohende Brexit-Chaos zu Verzögerungen kommen könnte, wies Biontech zurück.