Selten hat man die Bundeskanzlerin so emotional erlebt. Im Bundestag forderte sie strenge Kontaktbeschränkungen sowie die Schließungen von Schulen und Geschäften, um das Coronavirus einzudämmen. Die Zahlen geben ihr recht.
Ein selten emotionaler Auftritt der deutschen Bundeskanzlerin: Im Bundestag hat Angela Merkel deutlich strengere Maßnahmen bis Mitte Januar gefordert, um die Coronakrise zu bekämpfen.
Damit reagiert Merkel auf die steigenden Zahlen: Trotz "Lockdown light" haben sich in Deutschland derzeit mehr Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert als zum Höhepunkt der ersten Welle im Frühling.
Merkel bezeichnete die bisherigen Beschränkungen als nicht ausreichend angesichts von fast 600 Toten binnen der vergangenen 24 Stunden. Sie forderte, alle Geschäfte bis auf Lebensmittelläden sowie Schulen zu schließen.
Die Spitzen von Bund und Ländern könnten laut Medienberichten noch am Sonntag zusammenkommen, um über entsprechende Verschärfungen zu diskutieren.
Bisher variiert die Reichweite der Maßnahmen von zu Land zu Land stark. Bayern rief den Katastrophenfall aus und reagierte mit Ausgangsbeschränkungen und nächtlichen Ausgangssperren in besonders betroffenen Kommunen. In weniger betroffenen Regionen wurde bisher nur der Verkauf von Alkohol und Glühwein verboten.