Heute wurde in Brüssel der Sacharow-Preis des EU-Parlaments an die belarussische Oppositionsbewegung verliehen.
Heute wurde in Brüssel der Sacharow-Preis des EU-Parlaments an die belarussische Oppositionsbewegung verliehen. Seit den Wahlen im Sommer gehen in Belarus Woche für Woche tausende Demonstranten gegen Präsident Lukaschenko auf die Straße.
Das Europaparlament würdigt damit den Einsatz der Gegner des autoritär regierenden Staatschefs Alexander Lukaschenko für einen friedlichen Machtwechsel.
Stellvetrtend für die Opposition nahm die Oppositionsführerin und ehemalige Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja den Preis entgegen.
Sie würdigte in ihrer Dankesrede das Engagement ihrer Mitstreiter, die nach wie vor unter Einsatz ihres Lebens auf die Straße gehen und sich massiver Polizeigewalt ausgsetzt sehen. Sie zeigte Photos und nannte Namen der Oppositionellen und rief zu Solidarität und Unterstützung mit der Demokratiebewegung in Belarus auf.
"Ohne ein freies Belarus ist Europa nicht ganz frei", sagte Tichanowskaja. Sie forderte Aktionen, um Druck auf das Lukaschenko-Regime auszuüben.
Ihr größter Wunsch sei es, dass alle Menschen aus Belarus, die derzeit in Haft oder im Exil seien, nach Hause gehen dürften. Sie erwate sich von dem Sacharow-Preis einen Neustart.
Der Preis für Demokratie und Menschenrechte ist nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannt und mit 50.000 Euro dotiert. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den uigurischen Intellektuellen Ilham Tohti, der in China im Gefängnis sitzt.