Coronavirus-Mutation B 1.1.7 kursierte schon im November in Deutschland

Särge im Krematorium in Meißen
Särge im Krematorium in Meißen Copyright Robert Michael/(c) dpa-Zentralbild
Copyright Robert Michael/(c) dpa-Zentralbild
Von Cornelia Trefflich mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Bei einem inzwischen verstorbenen Covid-19 Patienten aus Niedersachsen konnte die mutierte Variante des Coronavirus zweifelsfrei nachgewiesen werden. Er hatte sich im November infiziert.

WERBUNG

Die Mutation B 1.1.7 des Coronavirus, das für einen Großteil der Neuinfektionen in Südengland verantwortlich ist, ist offenbar schon im November in Deutschland aufgetreten. 

Virus-Mutation B1.1.7 schon im November in Niedersachsen

Wie die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mitteilte, konnte nun im Nachhinein bei einem inzwischen verstorbenen Patienten in Niedersachsen diese Virusvariante nachgewiesen werden. Das Ergebnis sei zudem von der Berliner Charité bestätigt worden. Nach Angaben des zuständigen Gesundheitsamts hatte sich die Tochter des Verstorbenen Mitte November in England aufgehalten und sich dort mit dem Virus angesteckt. Auch die Frau des Patienten erkrankte an Corona, doch ist sie inzwischen wieder genesen. Es habe aber keine weiteren Ansteckungen in diesem Zusammenhang mit diesem Fall gegeben.

Virus-Variante offenbar schon weit verbreitet

Die neue Variante des Coronavirus gilt als noch ansteckender als die bisher bekannte. Daher hatten die meisten EU-Staaten nach dem Bekanntwerden der Mutation B 1.1.7 ihre Grenzen für Einreisende aus Großbritannien geschlossen. Auch in Dänemark, in den Niederlanden und in Frankreich konnte die Virus-Variante inzwischen schon nachgewiesen werden. In Deutschland wurde eine Frau positiv getestet, die von London nach Frankfurt am Main geflogen war und die sich ebenfalls mit der Corona-Variante angesteckt hatte.

12.892 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden - Spahn optimistisch bezüglich Impfkapazitäten

Für diesen Dienstag meldeten die deutschen Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 12.892 Corona-Neuinfektionen. Außerdem wurden Dienstagmorgen 852 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

Am Vortag lag die Zahl der Neuinfektionen bei knapp 11.000. Die Pandemie hatte Deutschland vor knapp einem Jahr erreicht. Die erste Infektion war am 27. Januar in Bayern bekannt geworden. Seitdem haben sich mehr als 1,6 Millionen Menschen angesteckt, mehr als 30 000 sind gestorben. Weltweit sind inzwischen über 80 Millionen Menschen infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind über 1,7 Millionen. Die USA führen die Statistik an. Allein dort gibt es über 333.000 Tote.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn rechnet damit, dass die Menge des in Deutschland zur Verfügung stehenden Corona-Impstoffs in den ersten Monaten des neuen Jahres deutlich wachsen wird. Er begründete dies mit der Zulassung weiterer Präparate und erweiterten Produktionskapazitäten. Spahn reagierte damit auf Kritik an der Geschwindigkeit der Impfproduktion und den Impfungen selbst. Vorschläge zur Beschleunigung von FDP und Die Linke wies Spahn zurück.

Deutsche skeptisch gegenüber Corona-Krisenbewältigung

Trotz der Aussicht auf baldige Impfung: die Deutschen stehen der Bewältigung der Corona-Pandemie im kommenden Jahr eher skeptisch gegenüber. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach glaubt nur jeder Vierte (26 Prozent), dass die Pandemie 2021 weitgehend überwunden wird. Zwei Drittel meinen dagegen, dass das gefährliche Virus das Leben der Menschen in Deutschland noch das ganze Jahr über beeinträchtigt. 22 Prozent erwarten sogar eine starke Beeinträchtigung. YouGov befragte unmittelbar vor Weihnachten zwischen dem 21. und 23. Dezember 2035 Personen - ein Zeitpunkt an dem bereits bekannt war, dass die Impfkampagne in Europa nach Weihnachten starten würde.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Bund und Länder verlängern Lockdown bis Ende Januar

AfD wehrt sich gegen Putin-Propaganda-Vorwürfe

Robert Habeck: "Wir müssen pragmatischer sein und weniger bürokratisch"