In Hongkong ist ein dicht besiedeltes Stadtviertel zu nachtschlafener Zeit abgesperrt worden. Die 10.000 Bewohner und Bewohnerinnen werden jetzt im Rahmen von Hausbesuchen auf das Coronavirus getestet. Die Aktion soll rund zwei Tage dauern.
In einer Nacht- und Nebelaktion haben die Behörden in Hongkong einen besonders dicht besiedelten Stadtteil hermetisch abgeriegelt.
Die rund 10.000 Bewohner des Jordan-Viertels wurden im Morgengrauen von der Maßnahme überrascht. Sie durften das Areal seit 4 Uhr 45 Ortszeit nicht mehr verlassen.
Das Stadtviertel umfasst rund 150 Wohnblöcke, deren Bewohnerinnen und Bewohner jetzt systematisch auf das Coronavirus getestet werden. Die Behörden hoffen, die Aktion bis Montagmorgen erledigt zu haben.
Der Sekretär für innere Angelehenheiten, Caspar Tsui, erläuterte: "Wir arbeiten hart daran, dies innerhalb von 48 Stunden zu erledigen. Unser Ziel ist es, das Virus gemeinsam zu bekämpfen, um null Fälle in dieser einzelnen Nachbarschaft zu erreichen, und die Regierung hat ausreichend Testgeräte arrangiert, um die Menschen in dieser bestimmten Nachbarschaft so schnell wie möglich zu testen."
In Schutzanzügen von Haus zu Haus
Tausende Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Einwanderungsbehörden sind im Einsatz. In kleineren Gruppen ziehen sie von Haustür zu Haustür. Jordan gehört zu den ärmsten Vierteln der Millionenmetropole. Hier war der Anteil der Coronavirus-Infektionen in den vergangenen Tagen für Hongkonger Verhältnisse sprunghaft angestiegen. Am Freitag wurden in der chinesischen Sonderverwaltungszone 55 Neuansteckungen registriert. Auf Jordan entfielen fast die Hälfte der Infektionen.