Der Amtsinhaber Marcelo Rebelo de Sousa ist laut Hochrechnungen im ersten Wahlgang erfolgreich. Etwa die Hälfte der Wählerinnen und Wähler ist trotz Corona-Pandemie an die Urnen gegangen.
Bei der Präsidentschaftswahl in Portugal zeichnet sich ein Sieg von Amtsinhaber Marcelo Rebelo de Sousa ab. Nach der Auszählung der Stimmen in 95 Prozent der knapp 3100 Wahlbezirke entfielen auf den konservativen Politiker rund 62,5 Prozent.
André Ventura von der Rechtsaußen-Partei Chega! - zu deutsch: Es reicht! - und die Sozialistin Ana Gomes lagen mit jeweils knapp 12 Prozent fast gleichauf. Insgesamt traten zwei Kandidatinnen und fünf Kandidaten an. 10,8 Millionen Menschen waren zur Wahlteilnahme aufgerufen.
Im Wahlkampf hatte Ventura mit seiner Partei auf einen Überraschungserfolg gezielt. Anders als in vielen anderen europäischen Ländern gab es bislang keine nennenswerten Rechtspopulisten in Portugal. Gomes, eine 66-jährige Diplomatin war auch bei den Vereinten Nationen in New York tätig.
Das Staatsoberhaupt Portugals hat vor allem repräsentative Aufgaben, besitzt aber auch die Befugnis, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzuordnen. Seit März 2016 ist der 72-jährige Marcelo Rebelo de Sousa Präsident, er steht vor seiner zweiten und damit letzten zulässigen Amtszeit.