Krisenstimmung in Berlin: Was tun gegen die Mutationen? Merkel mahnt zu strengeren Maßnahmen. Seehofer prüft daher, ob der Flugverkehr nach Deutschland noch stärker reduziert werden kann.
Zu langsam, zu umständlich. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat rückblickend auf das Coronajahr 2020 eine kritische Bilanz gezogen. Auf dem Online-Treffen des Weltwirtschaftsforums sagte sie, die Prozesse in Deutschland seien oft zu bürokratisch und dauerten zu lange. Gesundheitsämter, die Verwaltung und das Bildungssystem müssten besser vernetzt werden.
In einer Schalte mit den Unions-Fraktionschefs von Bund und Ländern war Merkel am Sonntagabend noch weiter gegangen. Nach Informationen der Bild-Zeitung plädiert die Bundeskanzlerin für noch strengere Maßnahmen, sonst müsse man in 14 Tagen wieder von vorn anfangen. Durch die Mutationen lebe man in Deutschland auf einem Pulverfass. "Uns ist das Ding entglitten," sagte sie demnach.
Um das Steuer rumzureißen, müssten vor allem Reisen unterbunden werden. Innenminister Horst Seehofer prüft nach Informationen der Bildzeitung daher, ob der Flugverkehr nach Deutschland auf nahezu Null heruntergefahren werden kann.
Ein Wettlauf gegen die Zeit. Damit sich das Virus nicht weiter verbreitet, braucht man eine Herdenimmunität. Das heißt, etwa 75 Prozent in der Bevölkerung müssen gegen das Virus geschützt sein. Allerdings dauert es wohl viel länger als angenommen, bis die meisten Menschen in Deutschland gegen Covid geimpft sind, da nicht genug Impfstoff da ist.