Der Protest richtet sich nicht nur gegen die Coronaeinschränkungen, sondern auch die wirtschaftliche Not. "Die Verzweiflung hat die Menschen auf die Straße getrieben, aber es ändert sich nichts", sagt ein Demonstrant.
Bei Protesten in der nordlibanesischen Stadt Tripolis ist es erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Das libanesische Rote Kreuz meldete mehr als 30 Verletzte auf beiden Seiten.
Der Protest richtet sich nicht nur gegen die Coronaeinschränkungen, sondern auch die wirtschaftliche Not. "Die Verzweiflung hat die Menschen auf die Straße getrieben, aber es ändert sich nichts", sagt ein Demonstrant. "Wir wollen das System stürzen, vom Kopf bis Fuß umkrempeln. Was wir heute auf der Straße gesehen haben, ist der Schmerz des Volkes, Schmerz und Hunger und Armut."
Tripolis war bereits vor der Coronakriese eine der ärmsten Städte im Land und hat schwer unter der Pandemie und den galoppierenden Infektionszahlen zu leiden.
Hinzu kommt der landesweite harte Lockdown mit einer strikten Ausgangssperre und Kontrollen. Auch Lbensmittelgeschäfte sind geschlossen und dürfen nur tagsüber liefern.
Im Libanon herrscht eine schlimme Wirtschaftskrise. Das libanesische Pfund befindet sich seit dem Sommer im freien Fall. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt nach Angaben der UNO unter der Armutsgrenze.