Wien: Kundgebungen verboten, demonstriert wurde dennoch

Demonstration in Wien
Demonstration in Wien Copyright ALEX HALADA/AFP or licensors
Copyright ALEX HALADA/AFP or licensors
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Tausende protestierten gegen die Pandemiepolitik der Regierung. Es gab laut Polizei einige Festnahmen und rund 850 Anzeigen.

WERBUNG

Demonstrationen waren in Wien untersagt worden, dennoch beteiligten sich Tausende an einer Kundgebung, um gegen die Pandemiemaßnahmen der Regierung zu protestieren. Die Gemüter waren erhitzt.

Ein Mann sagte: „Da das Versammlungsrecht uns die Möglichkeit nicht mehr gewährt, um eine Wallfahrt zu machen und uns an den zu wenden, der uns noch helfen kann, nämlich den lieben Gott. Wir beten für Rechtstaatlichkeit in Österreich.“ Und ein anderer Teilnehmer findet: „Es geht hier um die Demokratie in diesem Lande. Wenn Demonstrationen abgesagt werden, wenn politische Veranstaltungen abgesagt werden, erinnert das sehr an den Februar 1934."

Die Wiener Polizei sprach von mehreren tausend Personen und stellte fest, dass ein Großteil der Menschen gegen die geltenden Regeln wie das Abstandhalten oder das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes verstieß. Die Kundgebung wurde aufgelöst.

„Die Landespolizeidirektion Wien teilt mit, dass Personen, die weiterhin an der aufgelösten Versammlung teilnehmen, zur Anzeige gebracht werden“, teilte die Polizei über Lautsprecher mit.

Nehammer gegen Kickl

Laut Polizei gab es einige Festnahmen sowie rund 850 Anzeigen. Innenminister Karl Nehammer warf seinem Amtsvorgänger Herbert Kickl von der FPÖ vor, Öl in Feuer zu gießen und sich mit Rechtsradikalen einzulassen. Kickl hatte die Absage einer FPÖ-Demonstration als offenen Rechtsbruch bezeichnet.

Rund 170 000 Impfungen in Österreich

Unterdessen haben in Österreich bisher rund 170 000 Menschen mindestens die erste Dosis der Covid-19-Impfung erhalten. Die Regierung könnte in der Hinsicht mehr tun, meint, dieser Wiener: „Die sollte ein bisschen mehr Gas geben“, findet er. „Ich finde das Impfen wichtig, weil der Virus verbreitet sich immer mehr“, sagt ein anderer. Und eine Frau betont: „Bei uns gibt's Kollegen, die dafür entscheiden oder dagegen. Jeder für sich selber entscheidet, und das finde ich auch ganz wichtig, dass jeder die Wahl hat."

Zuletzt waren in Österreich 1190 neue Coronavirus-Ansteckungsfälle sowie 18 Tote innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Warnung der USA: Agentengesetz könnte Georgiens EU-Beitritt behindern

Proteste in Georgien: Demonstranten greifen Journalisten an

Argentinien: Polizei geht hart gegen Demonstranten vor