Auch Ex-Vize Strache: 10.000 "Querdenker" protestieren in Wien

Anti-Corona-Protest in Wien
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Von Euronews mit dpa / afp
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Viele Teilnehmer der Kundgebung, auch der frühere Vizekanzler Heinz-Christian Strache war dabei, trugen keinen Mund-Nasen-Schutz und missachteten die Abstandsregeln.

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Rund 10.000 Menschen haben in Wien auf dem Heldenplatz gegen die Corona-Maßnahmen der österreichischen Regierung protestiert. Viele Teilnehmer der Kundgebung, auch der frühere Vizekanzler Heinz-Christian Strache war dabei, trugen keinen Mund-Nasen-Schutz und missachteten die Abstandsregeln.

Die Demonstranten, darunter Corona-Leugner und Rechtsextreme, beklagten die derzeitigen Einschränkungen und forderten den Rücktritt der Regierung von Kanzler Sebastian Kurz.

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QAnon-Flagge bei Demo in WienRonald Zak/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.

In der "Querdenker"-Szene war der Protest als "Tag der Befreiung" mit bis 30.000 Teilnehmern angekündigt worden. Laut Polizeiangaben kamen letztlich rund 10.000. Es kam zu mehreren Festnahmen und zahlreichen Anzeigen. Zusammenstöße mit Gegendemonstranten konnten – knapp – verhindert werden.

Einem Bericht des "Kurier" zufolge handelte es sich bei den Aktivisten um "eine Mischung aus Corona-Leugnern, besorgten Bürgern und ehemaligen Staatsverweigerern und Rechtsextremen". Der österreichische Verfassungsschutz sehe "staatsgefährdendes Potential" bei den Demonstranten.

In Österreich gilt noch bis zum 24. Januar ein harter Lockdown.

Frankreich zieht Ausgangssperre vor

Menschenleere Straßen schon ab 18 Uhr, damit muss sich Frankreich für mindestens die nächsten zwei Wochen abfinden. Im ganzen Land gilt wegen der Corona-Krise ab diesem Samstag eine nächtliche Ausgangssperre bereits von 18 Uhr an.

Auch Geschäfte müssen schließen sowie Restaurants, die Gerichte zum Mitnehmen verkaufen. Bei Verstößen drohen Geldbußen und im schlimmsten Fall auch Haftstrafen, wie das Innenministerium mitteilte. Zuvor war das ursprünglich von 20 Uhr bis 6 Uhr morgens geltende Ausgehverbot bereits in einzelnen besonders betroffenen Départements des Landes vorverlegt worden.

Nur in dringenden Ausnahmefällen oder weil die Arbeit es nötig macht dürfen die Menschen nun nach 18 Uhr vor Tür. Spazierengehen, Sport treiben oder einkaufen geht derzeit nur noch tagsüber.

In Lyon zündeten Unbekannte an mehreren Brücken der Stadt gegen 18 Uhr illegale Feuerwerke.

Kein neuer Lockdown in Spanien

Ungeachtet deutlich steigender Corona-Inzidenzwerte in den vergangenen Tagen sieht Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa das Land nicht vor einem erneuten Lockdown. Er sei davon überzeugt, 70 Prozent der Bevölkerung bis zum Sommer impfen zu können. Man habe die Zahl von 90.000 Geimpften pro Tag bereits erreicht, das sei sehr schnell.

"Während der dritten Welle hat der Ausnahmezustand funktioniert und funktioniert immer noch. Wir werden mit diesen Instrumenten fortfahren, um die dritte Welle zu überwinden. Wenn nötig, werden wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Wir werden das mit den autonomen Gemeinschaften untersuchen und diskutieren. Wir erwägen derzeit keinen Lockdown. Das möchte ich klarstellen. Wir haben die zweite Welle ohne Lockdown überstanden."

Derweil verschärfen nahezu täglich mehrere der insgesamt 17 Regionen Spaniens ihre Restriktionen. Aragonien im Nordosten des Landes riegelte am Freitag etwa drei Provinzhauptstädte ab. Kastilien und León zog den Beginn der nächtliche Ausgehsperre auf 20.00 Uhr vor. Und Formentera, mit rund 12 000 Einwohnern die kleinste der Balearen-Inseln, riegelt sich wegen der schlimmen Lage auf den Nachbarinseln Mallorca und Ibiza ab Samstag für zwei Wochen ab.

In der Hauptstadtregion wird die nächtliche Ausgehsperre ab Montag um eine Stunde auf 23.00 Uhr vorgezogen. Restaurants, Cafés und Bars müssen dann in der gesamten sogenannten Autonomen Gemeinschaft schon um 22.00 Uhr - statt wie bisher um Mitternacht - schließen.

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