"Amerika ist zurück" - Biden stoppt US-Truppenabzug aus Deutschland

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Von Euronews mit AP, dpa
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In seiner ersten Rede zur Außenpolitik hat sich US-Präsident Joe Biden deutlich von den Zielen seines Vorgängers Donalkd Trump distanziert. Beziehungen zu "engsten Verbündeten" will er wieder neues Leben einflößen.

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"Amerika ist zurück" - diese Botschaft verkündete US-Präsident Joe Biden bei seiner ersten Rede zur Außenpolitik in Washington.

Autoritär regierten Staaten wie China und Russland werde man entschiedener entgegentreten, sagte Biden. Und Verbindungen mit engsten Verbündeten sollen "nach jahrelanger Vernachlässigung" wiederbelebt werden. Deshalb habe Biden bereits mit Staaten in Asien und Nato-Staaten, darunter Deutschland, gesprochen. Insgesamt will Biden in gleich mehreren Bereichen die Politik seines Vorgängers Donald Trump umkehren.

Biden sagte bei seiner Rede im Außenministerium: "Amerika ist zurück. Amerika ist zurück. Die Diplomatie ist zurück im Zentrum unserer Außenpolitik. Wir ich schon in meiner Amtseinführungsrede betonte, werden wir unsere Allianzen reparieren und uns in der Welt dafür stark machen, dass wir uns nicht vergangenen, sondern gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen stellen."

Die Katastrophe in Jemen im Visier

Biden möchte versuchen, den Bürgerkrieg im Jemen auf diplomatischem Weg zu beenden und will Kampfhandlungen nicht mehr zu unterstützen. Das bedeutet das Ende des Engagements in der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition gegen die vom Iran geförderten Huthi-Rebellen im Jemen. 

In dem seit 2015 währenden Konflikt sind bereits mehr als 100.000 Menschen ums Leben gekommen. Hunderttausende weitere Menschen wurden vertrieben.

Dazu sagte Biden: "Dieser Krieg muss aufhören. Um unsere Überzeugung zu unterstreichen, werden wir jegliche amerikanische Unterstützung für offensive Operationen im Jemenkrieg einstellen, inklusive des Verkaufs von Waffen."

US-Truppen bleiben - vorerst - in Deutschland

Auch ein weiterer Plan von Amtsvorgänger Donald Trump muss dran glauben. Es werde keinen Truppenabzug aus Deutschland geben, jedenfalls nicht vor einer gründlichen Überprüfung der Stationierung von US-Soldaten. In Deutschland sind rund 36.000 US-Truppen stationiert. Knapp 10.000 von ihnen wollte Trump zurückbeordern.

Dies wäre aufgrund zu erwartender Einnahmeverluste für viele Gemeinden ein herber Schlag gewesen, vor allem  für drei Standorte in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz.

Ferner kündigte Biden, wieder deutlich mehr Flüchtlinge aufnehgmen zu wollen, nämlich bis zu 125.000 pro Jahr. Unter Trump war deren Zahl zuletzt auf einen historisch niedrigen Wert von jährlich 15.000 Schutzsuchenden zurückgegangen.

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