Das doppelte Leid des britischen Fahrzeugbaus

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Von euronews
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Der EU-Austritt und die Pandemie haben den Wirtschaftszweig schwer getroffen.

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Die Pandemie und der EU-Austritt: Es kann eigentlich nur besser werden, hoffen britische Betriebe aus dem Fahrzeugbau.

„2020 war ehrlich gesagt ein sehr schwieriges Jahr. Jaguar-Land Rover wurde ja geschlossen“, so Neil Clifton. Sein Betrieb fertigt Fahrzeugteile. Ansässig ist das Unternehmen in der Nähe von Birmingham, einem Traditionsstandort der britischen Fahrzeugindustrie.

„Auf uns kamen 2020 Herausforderungen zu wie noch nie. Nicht nur laufende Unternehmungen bereiteten uns Schwierigkeiten, sondern auch die Erlangung neuer Aufträge. Wir beziehen viele Rohstoffe aus Spanien und Deutschland. Wir hatten Lieferaufträge mit einer Frist von zwei oder drei Monaten und waren nicht in der Lage, sie in diesem Zeitrahmen zu leisten“, erläutert Clifton.

Verzögerungen bei der Warenabfertigung in britischen Häfen wirken sich unmittelbar auf die Arbeit in den Werkhallen aus. Und dann sind da noch die Pandemiemaßnahmen.

euronews-Reporter Luke Hanrahan kommentiert: „Große Teile dieses Landes bauen darauf auf, dass die Fahrzeugindustrie brummt. Doch zeitweise - wegen Covid-19 und jetzt wegen des EU-Austritts - ruhte dieser Wirtschaftszweig. Manche Leute haben sogar ihren Lebensunterhalt eingebüßt, weil Unternehmen zahlungsunfähig waren.“

10 000 Arbeitsplätze weg

Dass Großbritannien nach der Scheidung von Brüssel nicht mehr dem europäischen Binnenmarkt angehört, hat viele Geschäftsabläufe verändert. „Alles, was aus Europa kommt, braucht jetzt länger. Das macht alles anstrengender und trifft in den West Midlands viele Menschen. Unsere Fertigung beruht auf vielen kleinen Einzelteilen. Viele Arbeitsplätze sind davon betroffen“, so Fahrzeugteilebauer Ryan Edwards.

Rund 10 000 Beschäftigte des britischen Fahrzeugbaus mussten sich im vergangenen Jahr eine neue Stelle suchen. Die Auslieferungszahlen auf der Insel rauschten 2020 um fast 30 Prozent in den Keller.

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