Brexit-Bürokratie verdirbt Briten das Geschäft in der EU

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Von Stefan GrobeMeabh McMahon
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Britische Supermärkte in Belgien leiden unter teuren Wartezeiten - davon profitieren Konkurrenten aus Irland.

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Stonemanor, ein britischer Supermarkt in Belgien. Vor einigen Tagen musste er erstmals vorübergehend schließen. Der Grund: leere Regale wegen Brexit. Seit dem Handelsabkommen zwischen Brüssel und London ist es schwerer geworden, britische Waren ins Land zu bekommen. Lastwagen mit Waren im Wert von Tausenden von Euro stecken in Großbritannien fest.

Es gebe 250 verschiedene Produktkategorien, für die 250 verschiedene Zollformulare ausgefüllt werden müssten, seufzt Geschäftsführer Ryan Pearce.

Zu normalen Zeiten verkauft Stonemanor Produkte Made in Britain von Backwaren bis Bettzeug. Doch Lebensmittel machen den größten Teil aus. Die britische Regierung bietet nun Online-Hilfskurse an, doch Pearce wandte sich bereits an Irland.

Am Montag habe er irische Würste und Speck bekommen, seine erste Lieferung aus Irland. In den nächsten Tage würden noch mehr erwartet.

Das sind vielleicht nicht die letzten. Experten sagen, die Bürokratie werde mit der Zeit weniger. Doch kostenspielige Kontrollen sind nun Pflicht. Deswegen könnten Lieferanten wechseln.

Wenn ein Geschäftskunde in der EU britische Zulieferer habe und plötzlich dieses Verhältnis mit zusätzlichen Dokumenten und Kosten belastet werde, dann sei ein Wechsel zu einem Lieferanten aus einem anderen EU-Land durchaus möglich, so die Handelsexpertin Anna Jerzewska (Trade and Borders). Sobald dies getan sei, sei ein Wechsel zum alten Lieferanten unwahrscheinlich.

Ein Hoffnungsschimmer für Irland, das den Brexit Jahre lang bedauert hat. Dies sei eine langfristige Chance für irische Unternehmen, Marktanteile für heimische Lebensmittel in der EU zu erhöhen, so sieht es der irische Lebensmittelverband.

Bei Stonemanor muss man indes abwarten, ob die Kunden auf Tee und Gebäck aus England warten oder lieber zu irischer Ware greifen.

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