London: Hunde entwickeln Verhaltensstörungen im Lockdown

Britischer Hund mit abgelaufenem EU-Haustierausweis
Britischer Hund mit abgelaufenem EU-Haustierausweis Copyright -Screenshot AP Video-
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Von Euronews mit AP
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Während des Lockdowns seien bei Hunden vermehrt Verhaltensstörungen zu beobachten - meinen Dog-Walker, denen jetzt die Kunden fehlen.

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Während des Lockdowns seien bei Hunden vermehrt Verhaltensstörungen zu beobachten, meinen jedenfalls professionelle Dog-Walker und Hundetrainer wie Kendra Torgan aus London.

Warum? Ihre Besitzer sind häufiger zu Hause und verbringen jetzt mehr Zeit mit ihren Hunden. Ihnen würden die freien Rudelspaziergänge mit ihren Artgenossen fehlen.

Kendra Torgan: "Was mir aufgefallen ist, ist, dass es viel mehr Trennungsängste gibt, viel mehr Leute melden sich wegen eines Abrufproblems, ihr Hund lässt sich nicht mehr rufen, kommt nicht mehr zurück. Verhaltensprobleme, wie bei Angus hier, wo die Besitzer übermäßig beschützend sind, weil sie gerade so viel Zeit miteinander verbracht haben."

Aber die findige Geschäftsfrau hat gleich erkannt, was den verwöhnten Vierbeinern fehlt und bietet jetzt verstärkt Reiki, Verhaltens- und Klangtherapien an, um das Leiden der anspruchsvollen Haustiere zu lindern.

Kendra Torgan sagt, dass seit dem Lockdown die Aufträge für Hundespaziergänge zurückgegangen seien, dafür aber ihre Einzelsitzungen als Hundflüsterin und verschiedene Therapiearten häufiger  gebucht werden.  

Seit neuestem hat Torgan auch einen "Hundejogger" engagiert, ein Trend, der aus den USA kommt. Tom Frog nimmt Hunde, die viel Bewegung brauchen, mit auf einen fünf Kilometer langen Lauf, der etwa 45 Minuten dauert, um sie richtig auszulasten. Sie kommen sie entspannter zu ihren Besitzern zurück. 

Schwere Zeiten für britische Vierbeiner

Doch auch wenn die Bevölkerung durchgeimpft ist und sich das Leben wieder normalisiert, steht dem britischen Hund der nächste Ärger bevor - besonders dem, der gerne und viel unterwegs ist.

Rebecca Masri ist Gründerin der Reisewebsite "Little Emperors": "Ich reise häufig. Vor dem Brexit bin ich fast jede Woche verreist, und früher war es mit einem Hund sehr einfach, ich konnte mit seinem EU-Haustierausweis in ein Flugzeug nach Europa oder sonstwohin steigen ohne einen Moment nachzudenken. Der Haustierausweis, der sein Zutritt zur Welt war, ist mit den neuen Brexit-Bestimmungen nicht mehr gültig."

Seit Januar ist für Reisen außerhalb Großbritanniens ein mehrere Seiten langes Gesundheitszeugnis von Nöten, dass vor jeder Reise von einer Tierärztin oder einem Tierarzt ausgestellt werden muss.

Die neuen Anforderungen gelten nicht nur für Haustiere, sondern sind auch für Reisen mit Assistenzhunden, wie zum Beispiel Bindenhunden, notwendig.

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