Berlinale: Goldener Bär geht an Film über "Porno-Lehrerin"

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Screenshot Copyright "Bad Luck Banging or Loony Porn"
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Von Euronews mit dpa
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In "Bad Luck Banging or Loony Porn" landet eine Geschichtslehrerin ungewollt auf Pornhub.

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Die rumänische Gesellschaftssatire "Bad Luck Banging or Loony Porn" hat den Goldenen Bären gewonnen. In dem Film geht es um eine Lehrerein, deren privates Sextape ins Netz gerät – und sie dadurch in Schwierigkeiten.

Erster Film, der Pandemie thematisiert

“Ausgelassen, intelligent und kindisch zugleich“, so das Urteil der Berlinale-Jury. Gedreht wurde inmitten der Pandemie. "Bad Luck Banging or Loony Porn" ist auch der erste Wettbewerbsfilm, in dem Corona eine Rolle spielt.

“Es ist ein Film über die heutige Zeit und deshalb hatte ich kein Problem damit, die Pandemie einfach zu integrieren", sagt Regisseur Radu Jude. "Ich hatte keine Angst davor. Im Gegenteil, es gab mir die Möglichkeit, das Team, die Schauspieler besser zu schützen."

Der Preis für die beste Regie ging an den Ungarn Dénes Nagy für „Natural Light“ - ein trister, aber eindrucksvoller Antikriegsfilm, der im Jahr 1943 spielt. In der besetzten Sowjetunion sucht eine ungarische Sondereinheit Dorf für Dorf nach Partisanen ab.

Maren Eggert: "Schon Saugroboter finde ich gruselig"

In “Ich bin dein Mensch” verliebt sich die deutsche Schauspielerin Maren Eggert in einen Roboter. Für ihre Darbietung bekam sie den Preis in der Kategorie „beste Hauptrolle“. Die wird seit dieser Berlinale erstmals nicht mehr in Männer und Frauen unterteilt.

Privat gehe sie eher sparsam mit digitalen Geräten um, verriet Eggert nach der Preisverleihung. Schon Saugroboter finde sie gruselig. "Ich hatte mir den mal von einer Nachbarin ausgeliehen", so die 47-Jährige. "Das hat mich so beunruhigt zu wissen, dass er in irgendeinem anderen Zimmer rumfährt. Ich musste den dann sofort wieder zurückgeben." 

Deswegen könne sie auch total verstehen, dass ihre Filmrolle Alma die Tür abschließt, als der humanoide Roboter erstmals bei ihr übernachtet. 

"Der Mann wird zum Objekt"

An der Rolle habe sie "diese Spannbreite zwischen komödiantischer Leichtigkeit und philosophisch gedanklichem Tiefgang" gereizt. Das brächten nicht viele Rollen und Drehbücher so zusammen. "Und dann ist es einfach eine tolle Frauenfigur ohne die üblichen Rollenzuschreibungen." Im Film werde der Mann plötzlich das Objekt.

"Das hat man 100 Mal andersherum gesehen - ein Mann macht eine Frau zum Objekt." Es habe ihr und Regisseurin Maria Schrader Spaß gemacht, das einfach mal spielerisch umzudrehen.

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