Judo-Grand-Slam: Viel Japan - und auch ein belgischer Sieg

Kokoro Kageura gegen Sungmin Kim
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Am dritten und letzten Wettkampftag des Grand Slams in Taschkent standen die hohen Gewichtsklassen auf dem Programm.

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Der Judo-Grand-Slam 2021 in Taschkent ist beendet. Am letzten Wettkampftag holte sich der Belgier Toma Nikiforow Gold in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm. Nikiforow ist bulgarischer Abstammung, im Finale von Taschkent traf er ausgerechnet auf Boris Georgiew - einen Bulgaren.

Auf der Matte standen sich der 40. und der 77. der Weltrangliste gegenüber. Nikiforow, dem Europameister von 2018, wurden im Finale gegen Georgiew zwei Waza-Ari-Wertungen zugesprochen. Und das bedeutete: Der Belgier kann sich erstmals Grand-Slam-Sieger nennen. 2014 hatte er in Taschkent bereits im Finale gestanden, musste sich seinerzeit jedoch mit Silber begnügen. Als Nikiforow die frohe Kunde seiner Familie mitteilte, sorgte diese Nachricht für Freudentränen, berichtete der Belgier.

„Meine Mutter hat geweint. Wir haben ein sehr enges Verhältnis. Meine Familie weiß, welch schwere Zeit ich durchgemacht habe und dass ich sehr gelitten habe. Sie sind noch glücklicher als ich selbst, dass ich endlich meiner kleinen Tochter eine Medaille mitbringe“, so Nikiforow.

Japanische Judoka auf Erfolgswelle

Blicken wir auf die Damen bis 78 Kilogramm: Mami Umeki gegen Karla Prodan oder Japan gegen Kroatien lautete die Paarung im Kampf um Gold. Umeki gelang ein Harai Goshi mit anschließender Haltetechnik - das war einen Ippon wert. Die Taschkent-Siegerin und Weltmeisterin von 2015 erläuterte: „Wir Judoka können sagen, dass unser wichtigstes Schlachtfeld auf der Matte liegt. Dort können wir glänzen. Ich bin sehr glücklich, dass wir wieder kämpfen können und dass ich es geschafft habe, die Goldmedaille zu gewinnen."

Bei den Damen über 78 Kilogramm setzte sich Akira Sone aus Japan durch, im Finale bezwang sie die Brasilianerin Beatriz Souza. Sone ist gerade einmal 20 Jahre alt, aber bereits Weltmeisterin, diesen Titel holte sie 2019.

Japan triumphierte ebenfalls bei den Männern über 100 Kilogramm: Kokoro Kageura holte Gold durch einen Finalsieg über Sungmin Kim aus Südkorea. Kageura ist nicht irgendwer, schließlich hat der Japaner bereits den zweimaligen Olympiasieger Teddy Riner bezwungen.

Kenta Nagasawa aus Japan und Davlat Bobonow aus dem gastgebenden Usbekistan machten Gold in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm unter sich aus. Nagasawa setzte sich in der Verlängerung durch, und zwar mithilfe einer Selbstfalltechnik, Sutemi-Waza genannt.

Beide Finalisten zählen zur erweiterten Weltspitze: Nagasawa belegt in der Weltrangliste den 14. und Bobonow den 17. Platz.

Rückkehr des echten Wettkampfsports

Der Grand Slam in Taschkent war auch so etwas wie die Rückkehr des echten Wettkampfsports, denn die Kämpfe fanden vor Publikum statt. Die einheimischen Judoka gewannen zwar kein Gold, doch auch insgesamt zwei Silber- und vier Bronzemedaillen sorgten für zufriedene Gesichter.

Der nächste Judo-Grand-Slam findet Ende März im georgischen Tiflis statt, die Weltmeisterschaft in Budapest im Juni sowie die Olympischen Spiele in Tokio im Juli werden die Höhepunkt des Judojahres 2021 - wenn es die Pandemie denn zulässt.

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