Niederländer wählen - Regierungschef Mark Rutte Favorit

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Von Stefan de Vries, su mit dpa
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Parlamentswahl in den Niederlanden: Umfragen verheißen einen großen Sieg für den amtierenden rechtsliberalen Ministerpräsidenten Mark Rutte - er gilt als guter (Corona-) Krisenmanager.

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Parlamentswahl in den Niederlanden: Gut 13 Millionen Wähler bestimmen 150 Vertreter ihres Unterhauses, der "Tweede Kamer" in Den Haag. Umfragen verheißen einen großen Sieg für den amtierenden rechtsliberalen Ministerpräsidenten Mark Rutte und einige geringe Änderungen für die anderen Parteien.

Die Wähler können zwischen einer Rekordzahl von 37 Parteien mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten aussuchen: Von links bis rechts, von Babyboomern bis zu Jugendlichen, von Tieren bis zu einer Partei, die behauptet, Jesus sei am Leben.

Stefan de Vries, Euronews:

“Aber trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten weiß jeder, wer in dem kleinen Turm am Parlament sitzen wird. Es ist das Büro des Ministerpräsidenten, seit 2010 Arbeitsplatz von Mark Rutte. Und es sieht so aus, als würde er so schnell nicht ausziehen.”

MARK RUTTE...

Chris Aalberts, Politikwissenschaftler, Erasmus Universität Rotterdam:

„Ich meine, im Allgemeinen sind die Menschen mit dem Management der Coronakrise zufrieden. Natürlich gibt’s auch kleine Kritik. Ich meine, die Leute halten Mark Rutte für einen guten Krisenmanager. Und dann sehen wir weiter.“

Eine kleine Minderheit ist mit den Sperrmaßnahmen der Regierung nicht einverstanden, oft endet ihr Protest in Unruhen. Die meisten Niederländer unterstützen aber den Kampf gegen die Pandemie. Sie suchen Stabilität in unsicheren Zeiten.

...GEERT WILDERS

Die Nummer zwei in den Umfragen ist Geert Wilders. Der rechte Politiker ist seit 1998 Abgeordneter, war aber nie in der Regierung.

Chris Aalberts, Politikwissenschaftler, Erasmus Universität Rotterdam:

„Das Programm von Geert Wilders diskriminiert Muslime, Menschen mit einem zweiten Pass. Ich würde also sagen, dass das Programm so geschrieben wurde, dass Geert Wilders sicher sein kann, dass er nie wirklich in ein Regierungsamt kommt und in der Opposition bleiben kann - weil er das bevorzugt.“

Wenn also nicht Wilders, wer könnte Ruttes Koalitionspartner werden? Bisher koalierten 4 Parteien: Ruttes rechtsliberale VVD mit der christdemokratischen CDA, der linksliberalen D66 und der kleinen ChristenUnie. Eine eher zweitrangige Frage für viele, meint Chris Aalberts:

„Viele Menschen erwarten, dass die kommende Regierung ein Jahr, vielleicht eineinhalb Jahre, im Amt sein wird. Und wenn die aktuelle Krise vorbei ist, könnten echte Wahlen auf uns zukommen. Also werden wir uns wahrscheinlich in ein oder zwei Jahren hier wiedersehen.“

Stefan de Vries, Euronews:

"Eines steht fest: Mark Rutte strebt seine vierte Amtszeit in Folge als niederländischer Ministerpräsident an. Weniger sicher ist jedoch, wie lange Rutte das nach dem Ende der Coronakrise bleiben wird.“

Stefan de Vries, su mit dpa

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