Pandemie kreativ: Bücherladen auf drei Rädern

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Copyright Luca Palamara
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Von Luca Palamara, su
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Italien, erster Lockdown vor einem Jahr, nach 5 Jahren in der Fabrik hat Alessandro aus Asti in Norditalien keine Lust mehr auf seinen Job. Mit seinem roten Dreirad-Lieferwagen liefert er seither Bücher aus – sein Traumjob.

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Italien, erster Lockdown vor einem Jahr, nach 5 Jahren in der Fabrik hat Alessandro aus Asti in Norditalien keine Lust mehr auf seinen Job – vor allem weil er die elementarsten Sicherheitsvorkehrungen in der Fabrik vermisst. Und schmiss seinen Job hin – um Dreirad zu fahren.

Mit seinem roten Dreirad-Lieferwagen liefert er seither Bücher aus – sein Traumjob. Für die Menschen in Asti ist der Bücherbote Alessandro zu einem vertrauten Anblick geworden.

Asti ist eine kleine Stadt und die Leute finden in den „richtigen“ Buchhandlungen nicht immer die Bücher, die sie wollen. Dann kam Alessandro.

Alessandro Minnella – Buchverkäufer:

„Ich meine, der Freiluft-Markt ist einer der letzten wirklich beliebten Orte, die noch geblieben sind. Die Leute gehen da hin, um Gemüse, Brot oder so zu kaufen. Deshalb habe ich mich gefragt, warum bringe ich nicht Bücher dorthin, um Kultur und täglichen Bedarf zusammenzubringen.”

"WANDERNDE SEITEN"

Wegen der jüngsten Lockdown-Beschränkungen in der Region kann er nicht mehr auf den Markt. Eine neue Strategie musste her: Lieferung nach Hause oder Lieferung nach Vereinbarung.

Luca Palamara, Euronews:

„Alessandro gab nicht auf – er beschloss, seiner alten Leidenschaft eine neue Chance zu geben. Trotz der Einschränkungen der roten Zone, die sein junges Geschäft hart treffen, macht er weiter. Er braucht nur etwas jugendliche Begeisterung, ein paar Bücher und sein Dreirad.“

Alessandro Minnella – Buchverkäufer:

„Schön ist, ist, dass Leute, die auf dem Markt vorbeischauen, mich nicht wie einen normalen Buchverkäufer behandeln. Sie schlagen mir Bücher vor. Ich bin ja nicht so der Typ, der dann gleich sagt "ja, ok, das ist es". Aber ich schreibe die Titel tatsächlich auf, gehe auf die Suche und nehme sie schließlich in meinen Buchladen auf. Die „Wandernden Seiten“ sind sowas wie ein Gemeinschaftsunternehmen, sagen wir’s mal so."

„Wandernde Seiten“ ist der Name des mobilen Buchladens, und „Alessandro“ ist der Name für langen Atem in Pandemie-Zeiten in seiner Gegend Italiens.

Luca Palamara, su

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