Ministerpräsident Mustafa Madbouly versprach nach einem Besuch bei Verletzten im Krankenhaus schnelle Hilfe für die Opfer. Den Anweisungen von Präsident Abdel Fattah al-Sisi gemäß habe man sich auf eine Verdoppelung der Entschädigungssummen geeinigt
Bis tief in die Nacht dauerten die Bergungsarbeiten nach dem Zusammenstoß zweier Züge im Süden Ägyptens. Nach Angaben der Behörden kamen bei dem verheerenden Zugunglück mindestens 32 Menschen ums Leben. 165 weitere wurden verletzt.
Auslöser für den Auffahrunfall 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Kairo war offenbar ein Passagier, der die Notbremse gezogen hatte.
Wie die ägyptische Eisenbahnbehörde erklärte, sei der Zug deshalb auf offener Strecke zum Stehen gekommen und ein nachfolgender Zug in hineingerast. Mehrere Waggons und eine Lok entgleisten.
Ministerpräsident Mustafa Madbouly wollte sich zunächst nicht zur Ursache äußern, versprach jedoch nach einem Besuch der Verletzten im Krankenhaus schnelle Hilfe für die Opfer.
Den Anweisungen von Präsident Abdel Fattah al-Sisi gemäß habe man sich auf eine Verdoppelung der Entschädigungssummen geeinigt, die bei solchen Unfällen für gewöhnlich gezahlt würden.
Daraus ergebe sich eine Entschädigung von umgerechnet knapp 5.400 Euro pro Familie im Todesfall und mehr als 2000 Euro Entschädigung für Betroffene je nach Schwere der Verletzung.
Mehr als 100 Krankenwagen wurden zum Unfallort in der Provinz Sohag, etwa 440 Kilometer südlich von Kairo geschickt und die Verletzten wurden in vier Krankenhäuser gebracht.
Auch zwei Flugzeuge mit insgesamt 52 Ärzten, hauptsächlich Chirurgen, wurden nach Sohag geschickt, wie sagte Gesundheitsministerin Hala Zayed bei einer Pressekonferenz bestätigte. Zudem stünde ein Militärflugzeug bereit, das Patienten im Notfall nach Kairo befördern könnte.
In Ägypten kommt es immer wieder zu schweren Zugunglücken. Ursache ist nach Ansicht von Kritikern häufig der schlechte Zustand von Zügen und Gleisen sowie die mangelhafte Ausbildung von Zugführern.