Die unsichtbaren Covid-Opfer: Kinder

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Von Elena Cavallone
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Eines von fünf Kindern in Europa fühle sich traurig oder unglücklich, sagt Jana Hainsworth, die Generalsekretärin von Eurochild. Dies seien schockierende Zahlen, die unter behinderten oder LGBT-Kindern weit höher seien. Man habe es mit ernsten psychischen Krankheiten zu tun.

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Können wir an Dich glauben? Eine simple Frage im Zentrum einer Kampagne, die an diesem Donnerstag von Eurochild gestartet wurde, der Europäischen Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe. 

Als unsichtbare Opfer der Pandemie sind Kinder indes verletzlicher. Die Ursachen liegen bei den Erwachsenen: Gewalt in der Familie in Verbindung mit Stress am Arbeitsplatz, Job- und Einkommensverlust. Dazu kommt die Herausforderung des Online-Lernens.

Eines von fünf Kindern in Europa fühle sich traurig oder unglücklich, sagt Jana Hainsworth, die Generalsekretärin von Eurochild. Dies seien schockierende Zahlen, die unter behinderten oder LGBT-Kindern weit höher seien. Man habe es mit ernsten psychischen Krankheiten zu tun, extremer Angst und Depression, unter denen etwa zehn Prozent der Kinder zu leiden hätten.

Die Pandemie hat zudem die wirtschaftlichen Ungleichheiten unter Kindern noch verschärft. Vor der Krise hatten 18 Millionen Kinder mit Armut und sozialer Ausgrenzung zu kämpfen - diese Zahl dürfte 2020 weiter gestiegen sein.

Vorige Woche stellte die EU-Kommission eine Strategie zur Durchsetzung von Kinderrechten vor, mit der Brüssel vor allem gegen die wirtschaftliche Ungleichheit vorgehen will. Die Mitgliedsstaaten wurden aufgefordert, eine Kinder-gerechte Politik zu betreiben und existierende Kinderschutzsysteme zu stärken.

Diese Strategie richte sich gegen die Covid-Krise und die sie begleitenden sozioökonomischen Probleme, erklärt die für Demografie zuständige EU-Kommissarin Dubravka Šuica. Alle Kinder sollten denselben Zugang zu Bildung, Gesundheitsfürsorge, Wohnraum, Sport und Kultur haben.

Brüssel fordert die Mitgliedsstaaten auf, mit mindestens fünf Prozent der EU-Sozialausgaben Kinderarmut zu bekämpfen. Außerdem solle Geld aus dem Regionalen Entwicklungsfonds in soziale Infrastruktur für Kinder investiert werden.

Šuica sagt, Kinder seien die Zukunft - das höre sich an wie ein Slogan, entspreche aber der Wahrheit. Alle arbeiteten für Kinder, für die nächste Generation. Dafür müsse das Fundament gelegt werden.

Nun hängt es vom guten Willen der Mitgliedsstaaten ab, dem Ehrgeiz der Kommission gerecht zu werden.

Journalist • Stefan Grobe

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