Das Land hatte vor, die Gesamtbevölkerung in der ersten Jahreshälfte 2021 gegen das Coronavirus zu impfen. Das Ziel wird nicht erreicht. Die Regierung gibt den Arzneimittelunternehmen die Schuld.
Die schwedische Regierung verabschiedet sich von ihrer einstigen Ankündigung, die Gesamtbevölkerung in der ersten Jahreshälfte gegen Covid-19 geimpft zu haben. Jetzt soll dieses Ziel bis Mitte August erreicht werden.
„Zusagen wurden nicht eingehalten"
Die schwedische Gesundheits- und Sozialministerin Lena Hallengren erläuterte: „Bedenken Sie, dass die Forschung mehrere Impfstoffe in Rekordzeit entwickelt hat. Aber die Unternehmen waren nicht in der Lage, die Impfstoffe gemäß den Vereinbarungen vollständig zu liefern. Das bedeutet, dass nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht, um den ursprünglichen Plan einzuhalten. Wir haben uns in den getroffenen Vereinbarungen auf die Lieferzusagen der Unternehmen verlassen, aber diese Zusagen wurden nicht eingehalten."
Im Laufe der Woche hatte Regierungschef Stefan Löfven berichtet, die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus befinde sich in vielen Landesteilen weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Druck auf die Krankenhäuser sei groß, sagte der Staatsminister. In Falun kann man das bestätigen.
Torbjörn Roos arbeitet im örtlichen Krankenhaus. „Wir haben in der vergangenen Woche sieben Personen in andere Krankenhäuser geschickt. Hätten wir das nicht getan, hätten wir unsere Auslastung überschritten“, sagt Roos. Seine Arbeitskollegin Monica Kilström, eine Krankenschwester, betont: „Das alles geht nur durch Zusatzschichten, wir arbeiten mehr als unser Zeitplan vorsieht. Dadurch schaffen wir das."
Schweden: Höchste Zahlen im Norden
Im Vergleich zu den Nachbarländern Dänemark, Finnland und Norwegen liegen die wichtigsten Covid-Kennwerte in Schweden deutlich höher: Darunter die Anzahl der Ansteckungen, der Toten und der Krankenhauseinweisungen je 100 000 Menschen.
Geimpft wurden in Schweden bisher rund 1,6 der 10,5 Millionen Menschen.