Gegen die Polizistin, die den Afroamerikaner Daunte Wright erschoss, wird Anklage erhoben. Doch die Anti-Rassimus-Proteste halten an.
In Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota hat es nach dem Tod des jungen Afroamerikaners Daunte Wright erneut Proteste und Ausschreitungen gegeben. Die Demonstrierenden versammelten sich am vierten Abend in Folge am Polizeihauptquartier des Vororts Brooklyn, wo Wright von einer Polizistin erschossen worden war. Einige schmissen Gegenstände auf PolizistInnen und den Zaum um das Quartier. BeamtInnen versprühten laut lokalen Medien Pfefferspray. Es kam zu mehreren Verhaftungen.
Polizistin muss vor Gericht
Mittwoch war Anklage erhoben worden gegen Kimberly Potter, die Polizistin, die Wright tötete. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Totschlag zweiten Grades vor, was in Deutschland etwa fahrlässiger Körperverletzung entspricht und bis zu zehn Jahre Haft bedeuten könnte. Potter und der örtliche Polizeichef waren bereits zuvor zurückgetreten. Dieser hatte angegeben, die Polizistin habe Wright versehentlich erschossen, da sie ihren Elektroschocker mit ihrer Pistole verwechselt habe. Wright war wegen eines abgelaufenen Nummernschilds von der Polizei kontrolliert worden. Der Schuss fiel, als er floh.
Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze führten in den USA bereits im vergangenen Jahr zu massiven Protesten und Ausschreitungen. Minneapolis stand dabei im Fokus, nachdem dort der Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz starb. Dem weißen Polizisten, der ihn getötet haben soll, wird in der Stadt derzeit der Prozess gemacht.