Polizistin erschießt Afroamerikaner: Wieder Proteste in Minneapolis

Polizistin erschießt Afroamerikaner: Wieder Proteste in Minneapolis
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Von euronews
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In Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota sorgt der erneute Tod eines Schwarzen für Protest. Wurde er versehentlich erschossen?

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In Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota hat es nach der erneuten Tötung eines Schwarzen durch die Polizei wieder Proteste gegeben. Hunderte versammelten sich am Dienstag am dritten Abend in Folge in der Nähe des Polizeihauptquartiers in Brooklyn, dem Vorort von Minnesota, in dem der 20-jährige Daunte Wright am Sonntag erschossen worden war. Der Protest begann zunächst friedlich, später kam es zu Ausschreitungen. Einige Demonstrierende hielten sich nicht an eine nächtliche Ausgangssperre, die verhängt worden war, um Unruhen zu vermeiden.

Brooklyns Bürgermeister rief dazu auf, friedlich zu protestieren.

Kim Potter, die Polizistin, die Wright erschoss, und der örtliche Polizeichef traten zurück. Er zeigte Aufnahmen von der Polizeikontrolle gegen Wright. Weil der junge Mann sich befreien und abhauen wollte, schoss Potter auf ihn. Die Polizistin gab an, ihre Elektroschockpistole mit ihrer Schusswaffe verwechselt zu haben. Ob gegen sie Anklage erhoben wird, ist noch nicht klar.

Polizeikontrolle wegen abgelaufenem Nummernschild

Potter und ihre Kollegen hatten Wright laut eigenen Angaben kontrolliert, weil die Zulassung dessen Wagens abgelaufen gewesen sei. Bei Überprüfung der Personalien hätten sie festgestellt, dass ein Haftbefehl vorliege. Wright fuhr nach dem Schuss noch mehrere Blocks und prallte dann mit einem anderen Fahrzeug zusammengeprallt. Der Autopsie zufolge starb er infolge einer Schussverletzung im Brustbereich.

Die Situation in Minneapolis ist ohnehin angespannt. Dort findet derzeit unter massiven Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen den Ex-Polizisten statt, der vor etwa einem Jahr den Afroamerikaner George Floyd tötete. Dem Angeklagten drohen bis zu 40 Jahren Haft. Der Tod Floyds führte in den USA und vielen anderen Ländern zu Massenprotesten gegen Rassismus und rassistische Polizeigewalt.

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