Am Ende der Auszählung werden wohl ein paar tausend Stimmen den Ausschlag geben. Keiko Fujimori hat gegenüber dem Vortag leichte Einbußen hinnehmen müssen und sprach von "Unregelmäßigkeiten".
Die Auszählung der Präsidentenwahl in Peru ist zwar fast abgeschlossen, ein Sieg in dem Duell der politischen Extreme zeichnet sich aber trotzdem noch nicht ab.
Nach der Auswertung von knapp 96 Prozent der Stimmen liegt der Marxist Pedro Castillo mit 50,26 Prozent hauchdünn vorne.
Er äußerte sich vor dem Hauptquartier seiner Partei Perú Libre in der Hauptstadt Lima: "Wir müssen den Willen des Volkes respektieren. Und ich bin der erste, der den Willen des Volkes respektiert. Den der Menschen hier in Lima, aber auch im übrigen Land."
Grundschullehrer Castillo versprach im Wahlkampf, für den Fall seines Sieges einen sozialistischen Staat aufzubauen, das Verfassungsgericht abzuschaffen und die staatliche Medienkontrolle zu verschärfen.
Fujimori äußert Manipulationsverdacht
Wenige Tausend Stimmen dürften jetzt den Ausschlag geben. Rechtspopulistin Keiko Fujimori konnte bislang 49,73 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Sie spricht schon von möglichem Wahlbetrug: "Eine Serie von Unregelmäßigkeiten besorgt uns. Es ist wichtig, das hervorzuheben, und wir rufen die Bevölkerung auf, uns bei der Suche weiterer Unregelmäßigkeiten zu helfen."
Fujimori, gegen die ein Korruptionsverfahren läuft, hatte ursprünglich in Führung gelegen. Mit dem Beginn der Auszählung der ländlichen Wahlkreise wendete sich das Blatt zugunsten von Konkurrent Castillo, Tendenz leicht steigend.