31-jährige Frau mit Pappschild bei Tour de France: "Schäme mich für Dummheit"

Die "Frau mit dem Poster" hat eine Nacht in Polizeigewahrsam verbracht
Die "Frau mit dem Poster" hat eine Nacht in Polizeigewahrsam verbracht Copyright JEAN-FRANCOIS MONIER/AFP
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Von Euronews mit AFP, Ouest France
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Einige Fahrer der Tour de France wollen nach dem Massensturz offenbar Anzeige gegen die Frau mit dem Poster erstatten.

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Die "Frau mit dem Pappschild", die einen Massensturz am ersten Tag der Tour de France 2021 ausgelöst hatte, hat nicht nur in Frankreich Aufmerksamkeit erregt. Die 31 Jahre alte Französin hatte sich fünf Tage nach dem Vorfall in der Bretagne der Polizei in Landerneau gestellt. Sie erklärte laut "Ouest France": "Ich schäme mich für meine Dummheit." 

Mit dem Poster, auf dem stand "Allez Omi Opi" wollte sie ihre Großmutter grüßen, die aus Deutschland stammt, Fan der Tour de France ist und das Sportereignis im Fernsehen verfolgt.

Bei dem Massensturz wurden mindestens vier Fahrer so schwer verletzt, dass sie die Tour aufgeben mussten, nachdem der Deutsche Tony Martin durch das Pappschild behindert worden war. Einige Radprofis überlegen, ob sie Anzeige gegen die Zuschauerin erstatten. Die Organisation der Tour de France hat ihre Anzeige gegen die 31-Jährige zurückgezogen, um die Lage zu beruhigen. Doch ein Schweizer Verband, der die Interessen von Radprofis vertritt, hat bereits eine Klage eingeleitet.

"Je nach Arbeitsunfähigkeit (der Fahrer) von weniger als oder von drei Monaten drohen ihr ein oder zwei Jahre Gefängnis", erklärte Camille Miansoni, der Staatsanwalt von Brest. Laut Presseberichten könnte sie im besten Fall mit einer Geldstrafe von 1.500 Euro davonkommen.

Die Polizei hatte die Frau offenbar identifiziert, kurz bevor sie sich stellte. Sie wurde befragt und verbrachte eine Nacht im Gewahrsam der Justiz.

Die Gendarmerie von Finistère bat auf ihrer Facebook-Seite darum, die Frau nicht mehr zu beschimpfen: "Nach Abschluss der Ermittlungen gegen die "Frau mit dem Schild" der Tour de France wird die Staatsanwaltschaft von Brest eine entsprechende strafrechtliche Antwort geben. Danke, dass Sie die Anonymität und Privatsphäre dieser Person respektieren, die Scham und Reue empfindet."

Auf dem Foto zu dem Post sind der ermittelnde Polizeibeamte Nicolas Duvinage und der Staatsanwalt von Brest Camille Mansoni zu sehen.

Die Polizei hatte zunächst auf der Facebook-Seite mit einem Zeugenaufruf nach der Frau gesucht, Neben tausenden Hinweisen gab es auch einen Sturm der Entrüstung mit wüsten Anfeindungen gegen die Frau, die den Massensturz verursacht hatte.

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