Beim jüngsten Cyberangriff in den USA reichen die Auswirkungen bis nach Schweden und in andere Länder. Die Hacker fordern 70 Millionen Lösegeld.
In Schweden sind viele Filialen der Supermarktkette Coop nach wie vor dicht. Hintergrund ist eine großangelegte Cyber-Attacke, die die Kassensysteme blockiert. Am Samstag hatte der Lebensmittelriese alle 800 Filialen im Land schließen müssen.
Seit Tagen versuchen IT-Experten, die von den Hackern eingeschleuste Software unschädlich zu machen. Doch eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht, nur sehr wenige Läden konnten inzwischen wieder öffnen.
Hunderte Unternehmen weltweit wurden Opfer
Auch viele andere Unternehmen in Schweden und weltweit sind von dem Cyberangriff betroffen. Sie alle nutzen Software des US-Anbieters Kaseya, die von den Hackern gekapert und manipuliert wurde. Die USA haben die Geheimdienste eingeschaltet, Schwedens Verteidigungsminister Peter Hultqvist ist beunruhigt.
"Die Angriffe zielen auf unsere Streitkräfte ab, auf staatliche Behörden, auf Unternehmen. Also auf die ganze Gesellschaft", so Hultqvist. "Das zeigt uns, was passieren könnte, wenn ein Angreifer in einer anderen sicherheitspolitischen Lage unsere Gesellschaft sabotieren will. Mit diesen Methoden kann man große Teile der Gesellschaft lahmlegen. Es zeigt uns, wie verwundbar wir sind, wie heikel die Situation ist.”
70 Millionen Lösegeld
Vermutlich steckt die Hackergruppe “REvil” hinter dem Angriff, die von Experten in Russland verortet wird. Sie hat inzwischen ein Lösegeld von 70 Millionen US-Dollar gefordert. Dann sollten die Daten wieder freigegeben werden.
Erst vor Kurzem hatte der weltgrößte Fleischkonzern JBS nach einem ähnlichen Angriff der Gruppe elf Millionen Dollar gezahlt.