Streit um Migranten in Litauen: "Niemand hier will zurück nach Belarus"

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Der Streit zwischen der EU und Belarus führt dazu, dass mehr MigrantInnen nach Litauen kommen. Brüssel spricht von einer "Aggression".

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In Litauen spitzt sich die Lage in den Flüchtlingscamps zu. Viele der hier gestrandeten MigrantInnen fürchten, dass sie zurück nach Belarus geschickt werden. Die litauische Regierung und die EU versuchen unter anderem mit einem Zaun und mehr Frontex-Personal zu verhindern, dass Menschen aus dem östlichen Nachbarland heraus die Grenze übertreten. Belarus wiederum schloss nun ebenfalls seine Grenzen nach Süden und Westen, um eine Rückkehr der bereits in Litauen Angekommenen auszuschließen.

"Geht da lang, nach Deutschland"

Unterdessen versuchen Schlepper, ihr Geschäft zu machen, berichtet ein Mann aus Syrien im Lager Rudninkai: "Ein Mann hat uns den Weg gezeigt. Er hat gesagt, geht dalang, nach Deutschland, er hat gelogen. Ich kenne ihn nicht, ich habe nur seine Telefonnummer."

 Wenn Litauen uns nicht nimmt, muss Europa uns helfen", fordert ein junger Iraker. "Niemand hier will zurück nach Belarus, wir wollen nach Europa, Deutschland oder in irgendein anderes Land."

Grund für die angespannte Lage ist vor allem der Streit zwischen der EU und Belarus. Unter anderem wegen der Unterdrückung Oppositioneller im Land beschloss Brüssel Sanktionen gegen Minsk. Machthaber Alexander Lukaschenko drohte daraufhin damit, Flüchtlinge aus Ländern wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien gen Westen passieren zu lassen. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte nach Litauen ist seit Wochen ungewöhnlich hoch. 

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sprach daraufhin von einem "Akt der Aggression" Lukaschenkos.

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