Etwa 300 vollverschleierte afghanischen Frauen haben sich am Samstag in einem Hörsaal der Universität Kabul versammelt, um ihre Unterstützung für das neue Taliban-Regime zum Ausdruck zu bringen.
Etwa 300 vollverschleierte afghanischen Frauen haben sich am Samstag in einem Hörsaal der Universität Kabul versammelt, um ihre Unterstützung für das neue Taliban-Regime zum Ausdruck zu bringen.
Einige schwenkten kleine Fähnchen mit dem Signet der neuen Machthaber. Andere trugen Burka und Handschuhe, die unter dem ersten Taliban-Regime vor 20 Jahren für alle Frauen Pflicht waren. Damals durften sie weder studieren noch arbeiten.
Die Taliban haben seit ihrer Machtübernahme am 15. August versprochen, dass Frauen studieren dürfen, sofern sie eine Abaya und einen Niqab tragen und der Unterricht nicht zusammen mit den Männern stattfindet.
Im Hörsaal der Shaheed-Rabbani-Universität kritisierte ein Redner nach dem anderen die Frauen, die in den letzten Tagen im ganzen Land auf die Straße gegangen waren, um ihre Rechte einzufordern. Sie verteidigten auch die neue Exekutive, die Demonstrationen verbietet, sofern sie nicht zuvor vom Justizministerium genehmigt wurden.
Die internationale Gescheinschaft ist besorgt über die Menschenrechtslage für Frauen in Afghaistan. Seitdem die Taliban die Macht übernommen haben, ist in einigen Schulen die Zahl der Mädchen, die regelmäßig zum Unterricht kommen, zurückgegangen. Einige befürchten, dass die Taliban Mädchen - wenn überhaupt - nur ein Mindestmaß an Bildung zugestehen werden.
In der vergangenen Tagen hat es unter anderem in Kabul und Mazar-e Sharif Demonstrationen von Frauen gegeben, die ihre Rechte einfordern.
Die Proteste waren von den Taliban mit Warnschüssen und Schlägen beendet worden.