Hazara sind überwiegend Schiiten und werden in Afghanistan ausgegrenzt und diskriminiert. Auf Wohlwollen der fundamentalistischen Taliban können sie nicht setzen. Für die sunnitischen Hardliner sind sie Ungläubige. Bei der ersten Talibanherrschaft kam es zu Massakern und Zwangskonvertierungen.
Die afghanische Minderheit der Hazara fürchtet eine ungewisse Zukunft. Zwar fühlen sich die schiitischen Moslems zurzeit nicht praktisch bedroht durch die sunnitischen Taliban. Als Fundamentalisten verachten Sunniten die Hazara für ihren Glauben, zwischen 1996 und 2001, wurden Tausende von den Taliban getötet.
Selbst nach der US-geführten Invasion 2001 gab es noch Anschläge durch sunnitische Extremisten. Hazarische Religionsschüler, die im Irak leben und studieren, haben Angst, nach Afghanistan zurückzukehren.
Aber allein 50 Menschen wurden noch im Mai diesen Jahres in einem von Hazara bewohnten Stadtteil von Kabul getötet. Das Volk der Hazara macht knapp 20 % der Bevölkerung aus. Etwa die Hälfte von ihnen bei starb schon im späten 19. Jahrhundert durch die überwiegend sunnitischen Paschtunen.
Die afghanischen Religionsschüler im Irak würden nur zu gern heimkehren, um ihren Glauben weiter zu verbreiten. Das Risiko mögen sie aber zur Zeit nicht eingehen.