Sacharow-Preis für Nawalny - "ein Zeichen in Richtung Moskau"

Der renommierte Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments geht in diesem Jahr an den russischen Kremlkritiker Alexej Nawalny. Auf den bekannten Oppositionellen hatte es im August 2020 einen Anschlag mit einem Nervengift gegeben, von dem der Oppositionelle sich in Deutschland erholte. Derzeit sitzt er in einem russischen Straflager eine zweieinhalbjährige Haftstrafe ab, die von vielen als politisch motiviert bezeichnet wird.
In der Begründung des EU-Parlaments hieß es, Nawalny habe großen Mut bewiesen bei seinen Versuchen, in Russland die Wahlfreiheit wieder herzustellen. Seit vielen Jahren kämpfe er für Menschenrechte und fundamentale Freiheiten in seinem Land. Ein Engagement, das ihn seine eigene Freiheit kostete - und fast auch sein Leben, sagte die Vizepräsidentin des EU-Parlaments Heidi Hautala.
Moskau bestreitet, in den Anschlag auf Nawalny involviert zu sein und wirft der EU vor, sich in innerrussische Angelegenheiten einzumischen. Es wird ebenfalls bestritten, dass der unbequeme Oppositionelle und schärfste Gegner Putins wegen seiner politischen Aktivitäten inhaftiert wurde - laut offizieller Urteilsbegründung habe dieser gegen Bewährungsauflagen verstoßen.
Der deutsche EU-Parlamentarier Sergey Lagodinsky sagte:
Der Sacharow-Preis wird am 15. Dezember in Straßburg verliehen - wohl ohne Nawalny.