Die Landschaft im Süden Russlands gilt als die erste Wüste Europas. So wird gegen die Versandung vorgegangen.
Wüsten verbindet man Nordafrika, mit Mittelasien oder Südamerika. Doch die Sandlandschaften gibt es auch in Europa. In der russischen Republik Kalmückien im Süden des Landes breitet sich die Wüste immer mehr aus. Um die zunehmende Versandung zu bekämpfen, wurden im Raum Justinski Sträucher angepflanzt. Die haben ihren Nutzen gezeigt und der Wüste Einhalt geboten.
„Das Dorf Bergin wäre in einigen Jahren von Sand bedeckt gewesen. Man kann sagen, dass wir das Dorf vor dem Verschwinden im Sand gerettet haben“, sagt Swetlana Bodschajewa, die sich mit der Nutzbarmachung von Wüsteflächen beschäftigt.
Weideflächen verschwinden
Die Ausbreitung der Wüste in Kalmückien bereitet auch der Landwirtschaft Sorgen. Aber die sind hausgemacht, denn sehr sorgsam ist nicht mit den einstigen Weideflächen umgegangen worden, meint Alexander Kladiew, der sich seit langem mit dem Thema Wüste befasst.
„Die Ausbreitung von Wüsten ist ein großes Problem. Die vergangenen Jahre waren sehr trocken. Und es gab eine Überweidung durch Rinder, die alle Grenzen gesprengt hat. Die Weiden erholen sich nicht“, so Kladiew.
Tierkadaver zuhauf
Nutztiere verenden, weil sie einfach nicht genug Nahrung finden. Der Züchter Ulyumdschi Mukabenow berichtet, bei der Fahrt durch die Steppe stoße man auf Tierkadaver zuhauf: Rinder, Pferde, auch Kamele. „Es war furchtbar, sich die Rinder so anschauen zu müssen. Sie haben Weidegras gesucht, aber es war keines mehr da“, sagt Mukabenow.
Die Sandlandschaft in Kalmückien wird als erste Wüste Europas bezeichnet. Wenn die Temperaturen weiter steigen, könnte sie nicht die letzte bleiben.