Alles im Lot? Britischer Fischkutter ist wieder auf hoher See

Besatzung an der "Cornelis Gert Jan" an Deck
Besatzung an der "Cornelis Gert Jan" an Deck Copyright Jeremias Gonzalez/AP
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Von Euronews mit AFP/AP/DPA
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Ein Berufungsgericht in Rouen gestattete der Besatzung des Schiffs, der vorgeworfen worden war, mehr als zwei Tonnen Jakobsmuscheln ohne Lizenz gefischt zu haben, die Ausfahrt ohne Zahlung einer Kaution.

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Er war in den vergangenen Tagen zu einer Art Symbol für aktuellen Streit um Fischereirechte zwischen Großbritannien und Frankreich geworden, nun ist der schottische Fischkutter "Cornelis Gert Jan" wieder auf hoher See.

Ein Berufungsgericht in Rouen gestattete der Besatzung des Schiffs, der vorgeworfen worden war, mehr als zwei Tonnen Jakobsmuscheln ohne Lizenz gefischt zu haben, die Ausfahrt ohne Zahlung einer Kaution.

Der französische Staat hatte die Stilllegung bis zur Zahlung einer Kaution von 150.000 Euro beantragt.

Die Beschlagnahmung des Bootes erfolgte inmitten des britisch-französischen Streits um Lizenzen, die es französischen Booten erlauben, in britischen Gewässern zu fischen.

Frankreich wirft dem Vereinigten Königreich vor, französischen Fischern Genehmigungen zu verweigern, und hat als Vergeltung damit gedroht, britische Schiffe in französischen Häfen zu blockieren und die Grenzkontrollen für britische Waren zu verschärfen.

London hingegen pocht darauf, auf der Grundlage des Post-Brexit-Abkommens mit der EU zu handeln drohte mit rechtlichen Schritten, falls Frankreich seine Drohungen nicht zurücknehmen.

"Auf der Brücke war alles in Ordnung"

Dass der Kutter festgesetzt wurde, hat womögliche bürokratische Nachlässigkeit zum Grund. Der Kapitän des Schiffes, Jondy Ward, erklärte bei der Anhörung vor dem Berufungsgericht, die französische Seepolizei den Trawler stillgelegt, weil er nicht in einem europäischen Register eingetragen war, als er vor der Küste der Normandie fischte.

Ob es sich um einen Fehler der britischen oder der französischen Behörden gehandelt habe, konnte er nicht sagen.

"Auf der Brücke war alles in Ordnung, und soweit ich weiß, haben wir alles getan, um den Regeln zu entsprechen", sagte er. Sein Boot sei "definitiv" mitten in den französisch-britischen Streit über die Fischereivereinbarungen nach dem Brexit geraten.

Wards Anwalt schloss sich seinen Worten an. In Anbetracht des derzeitigen politischen Klimas habe der Fall ein völlig unverhältnismäßiges Ausmaß angenommen.

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