Das Gericht geht von besonderer Schwere der Schuld aus. Doch die Verteidigung der Frau, die offenbar sexuelle missbraucht wurde, will Revision gegen das Urteil einlegen.
Die Frau, die in Solingen im September 2020 fünf ihrer sechs Kinder umgebracht hatte, ist zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Wuppertal stellte die besondere Schwere der Schuld fest.
Nur ihren ältesten 11 Jahre alten Sohn hatte die damals 27-Jährige zur Großmutter geschickt. Er war in der Schule, als sie die fünf anderen Kinder im Alter zwischen anderthalb und acht Jahren tötete. Ein Foto ihres Mannes mit seiner neuen Freundin hatte offenbar die Morde an Melina (1), Leonie (2), Sophie (3), Timo (6) und Luca (8) ausgelöst.
Matthias Roth vom Landgericht Wuppertal hat sichtlich Mühe über den Tahergang zu sprechen: "Bei den Tötungshandlungen nutze sie bewusst den durch den Medikamentencocktail herbeigeführten Dämmerzustand der Kinder aus."
Die Polizei fand die in der Badewanne ertränkten Kinder mit nassen Haaren in ihren Betten.
Offenbar war die Mutter in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden und hat bis heute Wut auf ihren Vater. Was genau vorgefallen ist, wollte die Verurteilte nicht erklären. Sie schwieg während des Prozesses.
Die Verteidigung will Revision gegen das Urteil einlegen.
Der Mord an den fünf Kindern hatte nicht nur in Solingen, sondern weltweit Bestürzung ausgelöst.