Die Lage an der Grenze zwischen Polen und Belarus bleibt extrem angespannt. Vereinzelt fielen am Mittwoch sogar Schüsse.
Die Lage an der Grenze zwischen Polen und Belarus bleibt extrem angespannt. Mittlerweile halten sich mehr als 3.000 Geflüchtete auf der belarusischen Seite des Grenzzauns auf.
Nachdem es mehreren Dutzend Menschen gelungen war, die Barriere zu durchbrechen, warten die Migrantinnen und Migranten auf ihren Moment, es ebenfalls über die Grenze zu schaffen.
"Gewalttätiger und unwürdiger Angriff"
EU-Ratschef Charles Michel sagte bei einem Treffen mit Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki in Warschau: "Wir stehen diesem hybriden, brutalen, gewalttätigen und unwürdigen Angriff gegenüber. Die einzige Antwort ist Entschlossenheit und Einigkeit. Gleichzeitig müssen wir jedoch auch unsere Grundwerte wahren.“
Der polnische Regierungschef Morawiecki richtete scharfe Worte an Minsk. Er warf Belarus Staatsterrorismus vor: "Dies ist auch eine stille Rache Lukaschenkos dafür, dass wir demokratische Wahlen und die Menschen in Belarus im August des letzten Jahres unterstützt haben."
Die Ereignisse an der polnisch-belarussischen Grenze seien keine Migrationskrise, sondern eine politische Krise mit dem Ziel, die EU zu destabilisieren, so der Ministerpräsident.
Schüsse im Grenzgebiet
Seit vielen Wochen würden Menschen aus dem Nahen Osten mit Flugzeugen nach Minsk geholt und in Richtung der Grenzen von Belarus zu Polen und Litauen gebracht.
Polen hat derzeit Tausende Soldaten an der Grenze stationiert. Diese sollen weitere Durchbrüche an den Anlagen mit Stacheldraht verhindern. Vereinzelt fielen am Mittwoch sogar Schüsse. Diese Schüsse sollen angeblich die Migranten verängstigen und sie in Richtung der polnischen und gleichzeitig der EU-Grenze treiben.