"Mist gebaut" - QAnon-Schamane zu mehr als 3 Jahren Haft verurteilt - nach Sturm auf das Kapitol

Qanon Schamane am 6. Januar 2021 nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington
Qanon Schamane am 6. Januar 2021 nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington Copyright Manuel Balce Ceneta/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit AFP, AP
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Der Mann mit der Hörnermütze und dem Bisonfell, der beim Sturm auf das Kapitol an vorderster Front dabei war, ist zu 41 Monaten Haft verurteilt worden.

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Der sogenannte "QAnon-Schamane" Jacob Chansley ist wegen des Angriffs auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 zu einer Haftstrafe von 41 Monaten verurteilt worden. Die Zeit, die der ehemalige Schauspieler mit dem Pseudonym Jake Angeli aus Phoenix in Arizona bereits im Gefängnis verbracht hat, wird abgerechnet.

Der 34-jährige Jacob Chansley "wurde zum Inbegriff" dieses chaotischen Tages, der die US-amerikanische Demokratie erschütterte, erklärte Bundesrichter Royce Lamberth. "Was Sie getan haben, ist schrecklich", sagte der Richter, aber er berücksichtige auch die "Reue" des Angeklagten.

Mit einem Speer bewaffnet, mit Bisonfell und nacktem Oberkörper hatte der selbsternannte "Schamane" und Anhänger der Verschwörungstheorien der QAnon-Bewegung mit Hunderten anderen Trump-Anhängern den Kongress gestürmt. Sie wollten die Abgeordneten davon abhalten, den Sieg des Demokraten Joe Biden bei den Präsidentschaftswahlen für gültig zu erklären. Donald Trump hatte seine Fans zu Protesten angestachelt.

Beim Sturm auf das Kapitol kamen fünf Menschen ums Leben.

Chansley war in den Senatssaal eingedrungen und hatte sich auf den Stuhl von Noch-Vizepräsident Mike Pence gesetzt. Der Mann aus Phoenix, Arizona, war einige Tage nach der Tat festgenommen worden und befindet sich seit zehn Monaten in Haft.

Im September hatte er sich vor einem Bundesgericht in Washington wegen Behinderung eines offiziellen Verfahrens schuldig bekannt.

Die Staatsanwaltschaft hatte 51 Monate Haft gefordert.

Die verhängte Strafe "wird ausreichen, um für immer von kriminellen Handlungen dieser Art abzuschrecken", erklärte Staatsanwältin Kimberly Paschall. Sie verwies auch darauf, dass Jacob Chansley lange vor dem Sturm auf das Kapitol in den sozialen Netzwerken Hetze verbreitet hatte."Wenn der Angeklagte friedlich gewesen wäre, wäre er heute nicht hier", sagte Kimberly Paschall.

Verurteilter sagte, er "habe Mist gebaut"

In einer langen Ansprache vor Gericht behauptete Jacob Chansley, er sei "kein gefährlicher Krimineller", leide aber unter "Persönlichkeitsstörungen", die er behandeln lassen wolle, um ein "besserer Mensch" zu werden. "Ich bin kein gewalttätiger Mensch, kein Aufständischer und schon gar kein Terrorist. Ich bin nur ein guter Mensch, der das Gesetz gebrochen hat", erklärte er.

In der Einzelhaft habe Chansley in den Spiegel geschaut und sich gesagt: "Du hast Mist gebaut".

Insgesamt wurden 664 Personen wegen ihrer Beteiligung an dem Angriff auf das Kapitol angeklagt,

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